Ohne Aufgabe
Warum hab' ich denn aufgegeben -
wenn ich es tat, warum, wofür -
für eine Aufgabe zu leben,
von irgendwem, vielleicht mir selbst
mir irgendwann gegeben?
Ich weiß nicht mehr, wie es geschah.
Hat es sich so ergeben,
weil es sie einfach nicht mehr gab?
Hat sie mich aufgegeben?
War ich ihr nicht mehr ganzherzlich,
wie sie es liebt, ergeben?
Wer muss hier wem vergeben?
Fand ich, ich könnt' nur ohne sie
als! Wolke sieben schweben?
Dacht' ich, ich könnte nicht mit ihr
mich ganz dem Jetzt hingeben,
und sie sei mir nur hinderlich
in dem Bestreben, nicht zu streben?
Wollte die Allmacht nicht mehr sich
durch sie in mir erheben,
um noch erhabender zu sein?
Nahm sie die Macht der Zeit mir fort,
um sie an And're zu vergeben?
Das Alles weiß ich nicht so recht.
Denn wer durchschaut das Weben
der Fäden, die der Weltgeist knüpft
zu unser aller Leben?
Nun, eines weiß ich schon:
Ich will nicht mehr zurück,
mich nicht, von nichts gezwungen,
erneut in eine Aufgabe begeben,
mir eine neue geben,
die mich noch mal, mal wieder
nach vorne in die Zukunft zieht.
Ich gäbe damit auf,
leichtfertig, ohne Not,
zu leben im Gegebenen,
dem, was sich jetzt er-gibt
dem, was das Leben selbst
mir ganz von selber gibt.
Publiziert am: Samstag, 13. April 2024 (128 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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