Dieses Gedicht beschreibt eine Haltung der Mitte, wie sie im Land der Zwei sinnvoll und angemessen ist,

wo es eine Spannung zwischen Gegensätzen gibt, die gegeneinander abgewogen werden müssen, in ein ausgewogenes Gleichgewicht gebracht werden müssen.

Hier gibt es eben auch den Gegensatz von Offenheit einerseits, Ausschließen und Abgrenzen andererseits.
  

    

 

Dies Spannung löst sich auf im Land der Eins,

der Einheit ohne trennende Gegensätze,

in eine Haltung grenzenloser Offenheit.

 

Vielleicht erinnerst du dich, lieber Leser, ja noch an die Zen-Geschichte aus dem 2. Buch:

„Ryokan, ein Zen-Meister, führte das allereinfachste Leben in einer kleinen Hütte am Fuß eines Berges. Eines Abends durchwühlte ein Dieb die Hütte, musste jedoch feststellen, dass nichts zum Stehlen da war.

Ryokan kam nach Hause zurück und ertappte ihn.  „Du bist wohl einen langen Weg gegangen, um mich zu besuchen“, sagte er zu dem Vagabunden, „und du sollst nicht mit leeren Händen weggehen.   Bitte, nimm meine Kleider als Geschenk!“

Der Dieb war verblüfft. Er nahm die Kleider und machte sich davon.

Ryokan saß nackt da und betrachtete den Mond. „Armer Kerl“, murmelte er, „ich wollte, ich könnte ihm diesen wunderschönen Mond geben.“ 

 (Reps, Ohne Worte - ohne Schweigen)

 

Das ist grenzenlose Offenheit

jenseits aller Gegensätze,

jenseits der Trennung zwischen Ich und Du,

zwischen mein und dein.

 

 

Es ist natürlich sehr kühn, die Frage zu stellen, ob es auch noch eine Haltung gibt, die zum Land der Drei passt,

die sogar über diese Haltung grenzenloser Offenheit, die uns von vollkommenen Menschen und dem Gottessohn vorgelebt wurde, hinausführt

 - eine Haltung, in der es neben grenzenloser Offenheit auch wieder Offenheit in Grenzen gibt, beides gelebt wird.