Zweisam-Spiel auf Augenhöhe

 

(für die, die nicht mehr Schülerin, doch immer noch Geliebte ist)

 


 

Du musst mich nicht belehren.

Ich muss nichts von dir lernen.

Ich muss dich nicht bekehren

zum Heil auf fernen Sternen.


 

Ich will nichts mehr ergründen,

will auch nichts mehr verbreiten:

Ich will dir nicht mehr folgen,

will dich auch nicht mehr leiten.


 

Ich will nicht mehr anmaßend

dir "Lösungshilfen" geben.

Ich will nicht länger waten

durch Sümpfe anderer Leben.


 

Ich will nicht mehr so tun,

als ob ich etwas wüsste.

Ich will nur einfach zärtlich

liebkosen deine Brüste.


 

Ich will dir nicht mehr geben

noch mehr weltfremdes Wissen,

will nur noch mit dir leben

in Küssen und in Bissen.


 

Du musst doch jetzt nicht sagen,

was ich noch ändern müsste,

statt sprachlos zu bestaunen

die wunderschöne Küste.


 

Lass uns im Mondlicht träumen,

das Schweigen sprechen lassen,

beim stillen Licht der Kerzen

uns innig eng umfassen!


 

Ich will nicht länger Worten

zu viel Bedeutung geben.

Sie sind gar nicht so wichtig:

Worte sind nicht das Leben.


 

Lass uns leichtherzig scherzen

statt tiefgründig zu schwafeln!

Belanglos locker plaudernd

lass uns genüsslich tafeln!


 

Lass uns doch ausgelassen

in Wellenschäumen hüpfen,

aus der Vernunft ausbrechend

in Clownskostüme schlüpfen!


 

Hier will ich mit dir spielen,

befreit mit dir jetzt lachen,

will hier mit dir wild tanzen,

verrückte Sachen machen.


 

Du musst mir ja nicht nachgeh'n

irgendwo anders hin;

und musst mich auch nicht führen.

Das macht doch keinen Sinn.


 

Lass uns gemeinsam bleiben

da, wo wir gerade sind.

Hier gibt es doch schon alles.

Dann sind wir wieder Kind.

 

 

 

 

 

Kommentar:

 

 

Rollenfrei

 

Hier steh'n wir nicht im Rampenlicht,

nichts zwingt uns, zu brillieren.

Jetzt sind wir ja nur unter uns.

Nichts können wir verlieren.


 

Was wir bedeuten für die Welt,

muss keine Rolle spielen.

Hier sind wir ja nicht ausgesetzt

dem strengen Blick der Vielen.


 

Von allen Rollen sind wir frei,

die wir da draußen spielen.

Hier geht es ganz allein um uns,

was wir jetzt zweisam fühlen.


 

Was wir für andere Menschen sind,

will ich jetzt schlicht vergessen;

will schmecken den Barolo-Wein

mit dir beim leck'ren Essen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Publiziert am: Samstag, 12. Februar 2022 (610 mal gelesen)
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