Ich habe viel gesagt.

Doch hatte ich auch was zu sagen?

Ich habe viel gefragt.

War oft nicht fragwürdig dies Fragen?

 

 

Hab' ich mein Leben im Ersatz verschwendet -

im blassen Schattenwurf der Wirklichkeit,

in Zeichen, die nur auf die Wahrheit zeigen,

im Zwist der Zwei statt in des Friedens Einfachheit?

 

 

Wie dem auch sei:

 

Ich bin den Weg der Worte weit gegangen.

Nun bleib' ich schweigend steh'n.

Wenn Worte nicht mehr Stille stören,

erst dann, dann will ich wieder geh'n.

 

 

 

 

PS.

Ich konnte der Versuchung nicht widersteh'n, an dieses so schön "runde", abschließende und in sich abgeschlossene Gedicht doch noch folgende Zeilen "dranzuhängen":

 

Der Schüler fragt den Meister:

"Sag' mir die Wahrheit-Ohne-Worte!"

Der Meister sagt dem Schüler.

"Erst frag' mich ohne Worte!"

 

(frei nach einem Zen-Text)

 

 

 

 

Wie sich denn Worte, die nicht mehr das Schweigen stören, anhören könnten?

Vielleicht so: