Ich habe die Vision,

keine Vision zu haben;

 

nicht mehr vor mir die goldene Stadt zu seh'n,

nur noch zu ihr jetzt einen Schritt zu geh'n,

und nur noch dieser eine Schritt zu sein,

kein Weg mehr, nur der Schritt all-ein.

 

Kommentar:

 

 

Lernen durch lieben

 

Ich will nicht eine neue Sprache lernen -

das wäre wieder Streben nach dem Fernen;

 

will nur dem Klang der Worte lauschen,

die ich grad höre, ich grad spreche,

wie sie im Strom des Atmens rauschen,

 

wie sie lebendig-rhythmisch fließen,

wie sie zu einem Vers sich fügen,

zu einem Satz sie sich ergießen.

 

Ich will nicht sein vom Lerneifer getrieben,

vom Wunsch, die Sprache zu beherrschen möglichst gut.

Ich will nicht herrschen über sie, ich will sie lieben,

weil ich sie schön find und sie gut mir tut.

 

 

Ein kleiner Löwe

 

 

 

 

Be-müh dich nicht, verkrampft etwas zu lernen

für später, irgendwann vielleicht!

Wer weiß, ob du dies Wissen, dieses Können jemals brauchst.

Du lernst es spielerisch, von selbst und absichtslos,

wenn du es jetzt mit ganzem Herzen willst,

du einfach liebst, was du erlebst und tust.

 

 

Gehe -  

wenn möglich

ohne Absicht!

Gehe absichtlich

absichtslos!

 

Geh auch mit Absicht

ohne Absicht!

Geh auch mit Absicht

absichts-frei!


 

Das ist natürlich von der Münze

nur die eine Seite -

die schönere.

Drehe die Münze um!

Sieh auch die andere! 

 

 

Pass auf!

Tritt nicht in eine neue Falle!

Versuch nicht krampfhaft,

unverkrampft zu sein!

Es ist auch manchmal sinnvoll,

schon auf den nächsten Schritt zu schau'n,

zu denken heute schon an morgen,

schon jetzt etwas zu tun für später.
 

Auch die Vision, keine Vision zu haben,

bleibt eine Vision.

Mach' dir daraus kein Dogma!

Erschaffe doch nicht wieder einen Götzen!

Erfinde keinen neuen Aberglauben!

Leg' dir nicht wieder Ketten an!

Binde dich nicht an sie!

Nagarjuna , der würde sagen:

"Lass auch sie leer sein!

Lass auch sie los!

Und halte auch das Loslassen nicht fest!

Erlaube dir, auch manchmal fest zu halten!"