Dein Wille
Zu jeder Zeit, an jedem Ort,
geschieht nur, was Du, Vater, willst,
gilt unbegrenzt allein Dein Wort
im Himmel wie auf Erden.
(Es gibt ja keinen Willen neben Deinem.
Getrennt von Dir gibt es kein Sein, kein Werden.)
Nicht nur die lichten, auch die dunklen Farben,
dienen zum Malen alle einzig Dir.
Und außerhalb von Dir ist keine Schaffenskraft.
Auch was ich will, gehört deshalb nicht mir.
Mein Wille kann nur scheinbar eigener sein.
Er ruht in Wahrheit sicher auch in Deinem,
mit dem er immer eins ist, nie von ihm getrennt.
Und Deine Allmacht wirkt auch stets in meinem.
Hilf mir dabei, das endlich aufzugeben,
was ich in Wirklichkeit nie hab' besessen!
Hilf mir dazu, dass ich jetzt wieder weiß,
was ich in meinem Traume hab' vergessen!
Hilf mir, dass ich erneut erbitte, was schon ist:
dass auch durch mich geschieht Dein Liebeswille;
dass ich befreit Dir wieder sagen will die Worte,
die ich für immer spreche in des Friedens Stille:
"Das, was Du willst, dass ich es tu,
das will ich tun, nicht lassen.
Das, was Du willst, dass ich es lass' ,
will ich nicht tun, es lassen."
Publiziert am: Dienstag, 22. September 2020 (905 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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