Groß-Mut statt Angst

 

Natürlich haben Sie Recht.

Jemand, der der führenden Kultur angehört, muss die rückständige Kultur daran hindern, ihre Rückständigkeit innerhalb der fortgeschrittenen auszuleben. Natürlich müssen wir als Deutsche unsere jüdischen Mitbürger, die trotz der Greuel der Vergangenheit wieder in unserem Land leben wollen, vor Anfeindungen durch Asylanten aus arabischen Ländern schützen. Natürlich dürfen wir nicht „Parallelgesellschaften“ als rechtsfreie Räume entstehen lassen.

(Als ich das schrieb, lieber Leser, ahnte ich noch nicht und konnte es mir noch nicht einmal vorstellen, dass es kurze Zeit später auch unter "deutschstämmigen" Rechtsradikalen wieder viele Judenhasser und Holocaust-Bagatellisierer geben würde, was bei mir durchaus Zweifel geweckt hat, ob unsere Gesellschaft wirklich so fortschrittlich ist, wie sie mir zu sein schien.)

 

Nur sollten wir das nicht aus Angst tun, sondern mit dem souveränen Großmut des Überlegenen.

 

Hartmuts Fehler war nicht, dass er glaubte, unzumutbaren Auswüchsen der islamischen Kultur mit Entschlossenheit begegnen, Unzeitgemäßes in Grenzen halten und Übergriffe in ihre Schranken verweisen zu müssen.

 

 

Hartmuts Fehler war, dass er das mit Angst glaubte, in der islamischen Welt eine Gefahr sah, eine Bedrohung, die er stark überschätzte.

Vor einem Menschen, der weit hinter mir zurückbleibt, muss ich keine Angst haben. Er kann mit mir nicht darum streiten, wer führt und wer folgt. Das kann nur jemand, der neben mir geht, der mein Schritttempo mithalten kann. (Insofern hat der „Westen“ viel mehr Grund, die clever expandierenden Chinesen als Bedrohung zu erleben, die mit der europäisch-amerikanischen Zivilisation auf Augenhöhe leben). Je weiter jemand hinter mir steht, desto ungefährlicher ist er. Jemand, der nur einen Schritt hinter mir geht, kann mir noch einen Dolch in den Rücken stoßen. Wer hundert Schritte hinter mir steht, kann mir nur noch einen Speer in den Rücken werfen. Dazu braucht er viel Kraft und Zielsicherheit. Einen Speer schleppt man nicht so leicht mit sich herum. Und man muss ihn offen tragen, kann ihn nicht wie einen Dolch verstecken.


Und so wie es keinen Grund für Angst gibt, gibt es auch keinen Grund für Zorn, für Wut und Hass.

In der Welt der Zwei - der Ent-zwei-ung, des Zwie-spalts und der Zwei-schneidigkeit - ist es nun mal so, dass ich mich manchmal auch gegen Andere stellen muss, weil ich für etwas stehe und der Andere für etwas Anderes. Ich muss dann sein Gegner sein; als Mitglied einer Partei vielleicht sein politischer Gegner; als Spieler in einer Mannschaft vielleicht sein sportlicher. (Es gibt in der Welt der Zwei leider nun mal Spiele, bei denen der Gewinn des Einen notwendig der Verlust des Anderen ist, der Sieg des Anderen notwendig die Niederlage des Einen.) Doch der Andere ist dann mein Gegner - er ist nicht mein Feind.


 

Dein wahrer Feind ist Groll und Hass,

Rache und Zorn, Wut und Verachtung.

Rachsucht vergiftet, Hass verhärtet

und Groll verbittert deine Seele.

Wut macht dich blind, Zorn ungerecht,

Verachtung macht dich überheblich.

 

Dein Gegner steht im Kampf an deiner Seite,

nicht gegen-über, steht auf deiner Seite -

verbündet mit dir gegen einen Feind,

der euch gemeinsam angreift und bedroht –

Rache und Zorn, Wut und Verachtung, Groll und Hass.







Ich möche nun doch mit Ihnen diese Sumpflandschaft der Geschichte verlassen, mit einigen Zeilen, die Hartmut geschrieben hat, nachdem er zu mir zurück gefunden hatte:

 

 

Es ist am schlechtesten, zu meinen:

Alles ist schlecht und bleibt auch schlecht.

Und das, was schlecht ist, wird nie gut.

 

Schon besser ist, beherzt zu glauben:

Auch das, was schlecht ist, wird noch besser.

Und alles wird am Ende gut.

 

Am besten jedoch ist, zu wissen.

Alles ist schon jetzt das Beste.

Alles war schon immer gut.


 

Seien Sie kein Pessimist! Das ist schlecht.

Seien Sie lieber ein Optimist! Das ist besser.

Seien Sie ein „Optimalist“. Das ist am besten. Das ist gut.

 

 

 

  

Publiziert am: Sonntag, 08. März 2020 (1201 mal gelesen)
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