Zuletzt



Wohl ist es wahr, in Kurzem wird verhallen

das Zischen und das Klatschen um uns her.

Und Lob und Tadel hören wir nicht mehr.

Wir treten ab, - der Vorhang ist gefallen.

 

Denn einer großen Bühne gleicht das Leben,

wo jeder Mensch als Künstler sich versucht.

Wohl uns, wenn als des Spieles letzte Frucht

die Edlen uns ein leises „Bravo“ geben.

 

Das Stück ist aus, die Fackeln sind verglommen.

Doch noch ein unsichtbarer Zeuge bleibt,

der in sein Buch mit ew’ gen Lettern schreibt

das Gute, das er hat von uns vernommen.

(Stine Andresen, leicht geändert)



 

Finale
 

Der Tod, er ist wie ein Finale

in einem Happening, nur einmal als Premiere

gespielt auf der Aktionskunst-Biennale.

Es gibt kein Re-make, es ist auch Derniere.

 

Ich nehm’ die Maske ab, die ich trug auf der Bühne.

Die Rolle ist gespielt, das Spiel ist aus –

der Fluxus namens „Liebe: Lust und Leid.“

Ich zeige mein Gesicht, hör' glücklich den Applaus,

verdient auch für den vollen Einsatz, den ich gab,

fahr’ – dankbar für die Blumen - weg nach Haus’.

 







Kommentar:

Auf der Bühne ist der Platz begrenzt.

Den Platz, den wir ein-nehmen,

nehmen wir anderen weg.

Wir müssen ihnen Platz machen.

Nur, wenn wir abtreten,

können sie auftreten.

Nur, wenn wir keine Rolle mehr spielen,

können sie eine Rolle spielen, ihre Rolle spielen.

Und das Stück geht weiter -

auch ohne uns.



 

Steve Jobbs

(als er schon wusste, dass er Krebs hatte):

„Der Tod ist das Fortschrittlichste, was es gibt.

Er schafft Platz für Neues.“








 

Publiziert am: Dienstag, 03. März 2020 (1108 mal gelesen)
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