Geh bis an deine Mauer
Auch wenn die Kräfte schwinden,
lass dennoch dich nicht geh’n!
Du musst dich überwinden,
vom Sofa auf zu steh’n.
Lass dich noch einen Weg geh’n,
für den die Kraft noch reicht!
Geh’ bis an deine Grenze!
Bis dahin gehst du leicht.
Geh bis an deine Mauer!
und fühl', woraus sie ist -
aus Pappe oder Steinen!
Fühl', ob du stärker bist!
Das kannst du nur erproben,
wenn du bis zu ihr gehst.
Du kannst sie nur berühren,
dann, wenn du an ihr stehst.
Wer schon weit vor ihr steh’n bleibt,
sobald er sie kann seh’n,
der kann sie nicht durchschauen,
der kann sie nicht versteh’n.
Die Augen sagen dir nicht,
woraus sie denn besteht.
Das kann nur der erfühlen,
der bis zur Mauer geht.
Das kann nicht der erspüren,
der vor ihr stehen bleibt.
Das kann nur sicher wissen,
der, der sich an ihr reibt.
Wenn du weit vor ihr steh’n bleibst,
die Mauer bleibt nicht steh’n.
Sie kommt dir selbst entgegen,
willst du nicht zu ihr geh’n.
Publiziert am: Dienstag, 03. März 2020 (913 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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