Gewicht


 

Warum wird denn mein Körper schwer,

wenn ich was schwierig find‘,

wenn ich was wichtig nehm‘ ?

 

Der Körper folgt dem Geist,

tut, was der Geist ihm sagt.
 

Dann, wenn ich etwas schwierig find‘,

dann hört er: „Werde schwer!“

Dann, wenn ich etwas wichtig nehm‘,

versteht er: „Mehr Gewicht!“

 

 

 

Kommentar:

 

Wenn ich etwas wichtig nehm’,

dann geb’ ich ihm Gewicht,

dann mache ich es schwer,

dann mach ich es mir schwer.

Denn das, was schwer ist,

das ist oft auch schwierig.

 

 

Viele Erstgeborene und Einzelkinder gehen mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und Schwere durchs Leben.

Warum?

Sie wurden von ihren Eltern viel zu wichtig genommen.

Daher nehmen auch sie vieles zu wichtig.


 

Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Ich bin selber der Erstgeborene eines Erstgeborenen,

der älteste Sohn eines ältesten Sohns.


 

 

Manchmal will ich meiner sicher auch selbst gewählten Wichtigkeit und Schwere entkommen. Und dann ergreift mich folgende Sehnsucht nach Unbeschwertheit, Lockerheit und Leichtigkeit:

 


 

Manchmal erträum’ ich mir, ich wäre schwerelos,

wünsch’ mir, gewichts-frei in der Luft zu schweben,

wie eine Feder leicht im Wind zu weh'n.

Ich denk' mir dann, wie wunderschön es wäre ,

wenn ich die Erde mit den Sohlen kaum berühr’,

nur sanfte Spuren hinterlasse auf dem Boden.



Manchmal ersehne ich mir auch,

da mitzuspielen, wo es um nichts geht,

wo gar nichts ernsthaft auf dem Spiel steht,

da, wo ich nichts gewinnen, nichts verlieren kann,

das, was ich tue, ich auch lassen könnte,

das, was ich sage, ich auch schweigen könnte;

wo, was ich mache, wichtig ist für keinen,

so wie ein Dufthauch flüchtig in das All verfliegt.

Ich kann nur springen, tanzen, ausgelassen hüpfen,

wenn meine Füße nicht gekettet sind an Kugeln

aus schwerem Blei, die ich nur mühsam schleppe.


 

Manchmal erträum' ich mir ein Leben, unbelastet,

so flach und seicht wie eine Seifenoper,

wo ich gedankenlose Narrheit plappern kann,

sinn-freie Sprüche, hohl, belanglos, leer,

die niemand ernst nimmt, niemand hinterfragt.


 

Ich wünsch mir manchmal, da entlang zu gehen,

wo ich vor mir kein selbst gewähltes Ziel seh’,

das ich erstreiten will, mit Macht erstreb’,

wo ich nicht suchend hin zu einem Ort will,

ich nur gelassen, munter, locker, heiter,

begleite andere auf ihrem Weg,

auf dem ich einfach mitlauf' ,

den ich gar nicht kenn'.

 

 

 

 

PS:

Wenn du leicht sein willst:

 

Sei nicht leicht-fertig!

Sei nicht leicht-sinnig!

 

Sei leicht-herzig!

Sei leicht-füßig!

 

Publiziert am: Freitag, 27. März 2020 (314 mal gelesen)




 

Publiziert am: Mittwoch, 26. Februar 2020 (1004 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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