Die eigentliche Natur unseres Geistes besteht darin, dass sich der Geist nicht bewegt.

Das kannst du, lieber Leser, ganz einfach unmittelbar selbst erfahren, wenn du jetzt einmal an den Eiffelturm in Paris denkst. Dann hast du sehr wahrscheinlich folgende Erfahrung gemacht: Dein Geist war zu Anfang bei dem, was du in diesem Augenblick gerade wahr nahmst oder dir vorstelltest. In dem Moment, wo du an den Eiffelturm gedacht hast, war der Geist am Eiffelturm. Die Erfahrung, auf die es nun ankommt, ist die, dass der Geist dafür, zuerst an dem einen Punkt und dann an dem anderen zu sein, keine Zeit gebraucht hat. Der Geist geht nicht von einem Punkt zum anderen, sondern er verschwindet an einem Punkt und taucht an dem anderen wieder auf, ohne dass dazwischen Zeit verstreicht, eine Erfahrungslücke entsteht, in der du nicht weißt, wo dein Geist sich gerade befindet. Er ist nicht unterwegs, um vom einen Ort zum anderen zu kommen. Dafür würde er Zeit brauchen. Der Geist ist hier, und ist dann da, und es gibt nichts, was dazwischen ist. Er geht nicht weg, geht überhaupt nicht; er kommt nur an. Deshalb kannst du immer wissen, wo dein Geist gerade ist.
 

Während es also die eigentliche Natur unseres Geistes ist, dass er sich nicht bewegt, besteht die Natur der Seele und des Körpers darin, dass sie sich bewegen. Dass die Seele sich bewegt, merkst du z. B. daran, dass Gefühle manchmal schwach beginnen, sich in der Intensität steigern und schließlich wieder abflauen. Für diese Veränderung, diese Bewegung, braucht die Seele etwas Zeit.
Und wenn du mit dem Körper dasselbe tun willst, was du soeben mit dem Geist getan hast, ihn zuerst hier und dann am Eiffelturm sein zu lassen, muss der Körper sich sogar viel bewegen und braucht dafür, auch wenn du ein Flugzeug nimmst, viel Zeit.

Der Geist bewegt sich also gar nicht und braucht deshalb keine Zeit,

die Seele bewegt sich relativ schnell und braucht deshalb etwas Zeit,

und der Körper bewegt sich langsam und braucht deshalb viel Zeit.