Ohne dich kann ich mich gar nicht finden


Wir sind hier,

weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt.

Solange der Mensch sich nicht in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet,

ist er auf der Flucht.

Solange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben,

gibt es für ihn keine Geborgenheit.

Solange er sich fürchtet, durchschaut zu werden,

kann er weder sich selbst noch andere erkennen –

er wird allein sein.

Wo können wir einen Spiegel finden, wenn nicht im Anderen?

Hier in der Gemeinschaft

kann ein Mensch sich klar werden über sich selbst,

sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume

oder den Zwerg seiner Ängste sehen,

sondern als Menschen, der – Teil eines Ganzen –

zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet.

In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen,

nicht mehr allein – wie im Tod –

sondern lebendig als Mensch unter Menschen.
 

(Richard Beauvais)






Mit Anderen Kommen

 

Die Anderen brauch' ich, um zu mir zu kommen,

um von mir weg zu kommen, über mich hinaus.


Nur mit den Anderen und nur durch die Anderen

komme ich weg von dem, was ich nicht wirklich bin,

komm ich hin zu dem, was ich in Wahrheit bin,

 

und komm ich an den Ort, wo ich zu Hause bin.

Allein kann niemand in die Gralsburg kommen.

Man kommt in sie herein nur mit dem Bruder.

(Nicht Parzival allein kommt in die Gralsburg.

Er bringt mit seinen Bruder Feirefiz)

 

Publiziert am: Samstag, 23. Februar 2019 (1270 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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