Wenn du mir etwas sagst
Wenn du mir etwas sagst,
dann ist das Einzige, was ich sicher weiß,
dass du es mir jetzt sagst.
Ob das, was du mir sagst,
auch wirklich stimmt,
ob du dich vielleicht irrst, auch selber täuschst,
ob du vielleicht versuchst, nur mich zu täuschen,
das weiß ich nicht
und kann es auch nicht wissen.
Das Einzige, was ich sicher weiß,
das ist, dass du es mir jetzt sagst.
Ich weiß auch nicht, zu welchem Zweck,
mit welcher Absicht du es sagst.
Vielleicht willst du nur mir damit was sagen;
würdest vielleicht es Anderen gar nicht sagen;
würdest vielleicht ja Anderen Anderes sagen;
würdest vielleicht es Anderen anders sagen.
Ich weiß es nicht
und kann es auch nicht wissen.
Das Einzige, was ich sicher weiß,
das ist, dass du es mir jetzt sagst.
Schon morgen würdest du vielleicht es nicht mehr sagen.
Erst gestern hättest du vielleicht es nicht gesagt.
Vielleicht würdest du morgen schon was Anderes sagen,
hättest du gestern noch was Anderes gesagt.
Ich weiß es nicht
und kann es auch nicht wissen.
Das Einzige, was ich sicher weiß,
das ist, dass du es mir jetzt sagst.
Kommentar:
Dass du mir jetzt das sagst, was du mir sagst, ist meine unmittelbare Erfahrung.
Meine Ohren hören es ja. Und meinen Ohren kann ich trauen. Ich stehe auf sicherem Boden.
Alles, was darüber hinausgeht, ist Phantasie, ist Glatteis, auf dem ich leicht ausrutschen kann.
Wenn ich das nicht vergesse, kann mich niemand täuschen. (Doch vielleicht kommt einmal jemand, der „Niemand“ heißt.)
Ich kann mich auch nicht selber täuschen.
Und ich kann nicht ent-täuscht werden, weil es erst gar nicht eine Täuschung gibt.
PS: Das, was für das gilt,
was du zu mir jetzt sagst,
das gilt oft auch für das,
was ich mir selber sage,
das, was sich in mir selber sagt:
Das Einzige, was ich sicher weiß,
das ist,
dass ich es mir jetzt sage,
dass es sich mir jetzt sagt.
Publiziert am: Donnerstag, 10. Januar 2019 (1407 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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