Stelle keine Warum-Fragen. Wenn ich mich in einer dunklen Höhle befinde, ohne Licht, dann  bringt es nichts, zu fragen: Warum ist es denn hier so dunkel? Ich kann ja nichts sehen; deshalb kann ich die Ursache der Dunkelheit nicht finden. Dafür bräuchte ich Licht.
 

Es ist auch müßig, sich zu fragen: Warum bin ich denn in diese dunkle Höhle geraten? Auch das kann ich nicht herausfinden. Und selbst wenn ich es wüsste, würde es mir nichts nützen. Stellen Sie sich mal vor, der liebe Gott persönlich würde Ihnen erscheinen, nicht in Gestalt einer weißen Taube, sondern einer leuchtenden Fledermaus, und würde Ihnen Folgendes sagen: „Dein Klagen, dein hilfloses Suchen sind bis zu mir gedrungen, und ich will dir deshalb deine Frage beantworten. Du bist gestern Nacht auf der Wiese herumspaziert, die jetzt da oben über dir liegt, hast eine Spalte im Boden übersehen und bist durch diese Spalte und einen tiefen, steilen, engen Kamin in die Höhle gestürzt. Beim Aufprall bist du ohnmächtig geworden und hast das Gedächtnis verloren. Siehst du da oben den kleinen weißen Punkt? Das ist die Öffnung, durch die du in die Höhle gestürzt bist.“ Sie sehen vielleicht nach oben und sehen sofort - die leuchtende Fledermaus gibt ein Bisschen Licht - , dass der lange Kamin viel zu steil und seine Wände viel zu glatt sind, so dass Sie in ihm nicht hochklettern können. Auf dem Weg, auf dem Sie in die Höhle reingekommen sind, kommen Sie nicht wieder aus der Höhle raus. Sie würden deshalb dem lieben Gott vielleicht antworten: "Vielen Dank, lieber Gott, dass du mir das erklärt hast. Jetzt weiß ich, wie ich in diese dunkle Höhle gekommen bin. Doch ich fürchte, das nützt mir nicht viel. Kannst du mir nicht lieber sagen, auf welchem Weg ich wieder aus der Höhle rausfinde?“

 

Wer etwas nicht will, sucht Gründe.

Wer etwas will, sucht Wege