wie Welle, Wolke, Wind

 

 

Ich will nun stetig wandern

wie Welle, Wolke, Wind,

die alle drei zu Hause

im Einen, Ganzen sind.

 

Die Welle ist nicht trennbar

vom einen, großen Meer,

stellt daher nicht die Frage:

"Wo komme ich denn her?"

 

Sie weiß. Ich bin nichts Eig'nes,

bin doch nicht abgeteilt

von allem anderen Wasser,

das nirgendwo verweilt;

 

dem, was als einzige Heimat

nur das Bewegt-Sein kennt,

als Ganzes ohne Namen,

mit dem man es benennt.

(Schreibbar wäre auch:

wie Wolken ohne Namen,

mit dem man mich benennt.)

 

Zu weißen Wolken hab' ich

ja schon genug geschrieben.

Wie Wellen sind sie Wasser,

von Winden angetrieben.

 

Und auch der Wind bewegt sich

nicht aus sich selbst allein.

Wie alles andere gründet

er nicht im eig'nen Sein.

 

So will auch ich nun wandern

wie Welle, Wolke, Wind,

die alle nur zu Hause

im Einen, Ganzen sind.

Publiziert am: Samstag, 26. April 2025 (3 mal gelesen)
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