Ehrgeiz und Trägheit

 

 

Immer höher, immer weiter

auf der langen, hohen Leiter;

Oberst werden statt Gefreiter,

und am besten General;

auf den Berg, raus aus dem Tal.

 

Nicht mehr folgen, sondern führen,

muss dafür mich immer rühren,

ständig neu das Feuer schüren.

Sonst erlischt vielleicht die Glut.

Der erreicht was, der was tut.

 

Bienen-emsig, niemals ruh'n,

wie ein wirbelnder Taifun.

Es gibt immer was zu tun.

Besser, besser, doch nie gut;

aufwärts geht's mit frischem Mut.

 

Niemals rasten, nirgends bleiben,

immer mich an etwas reiben,

mitten drin im wilden Treiben,

um das Rosten zu vermeiden,

aus dem Spiel nicht auszuscheiden.

 

Ständig wachsam, nichts verpennen,

denn nur so bleib ich im Rennen,

lern die richtigen Leute kennen,

die mir helfen auf der Leiter

immer höher, immer weiter.






Da, wo ich liege, bleib' ich einfach liegen,

ob auf dem Sofa, ob im weichen Sand.

Sich regen heißt nur Rückenschmerzen kriegen.

Das Leben ist ein einziger großer Strand.

 

An diesem Strand kann ich doch alles lassen,

so, wie es ist; denn so ist es doch gut.

Ich muss doch keine kühnen Pläne fassen.

Und keine Fehler kann der machen, der nichts tut.

 

Warum soll ich mich sinnlos denn verrenken,

um zu erreichen, was sich gar nicht lohnt.

In süßes Nichts-Tun kann sich nur versenken,

wer sich nicht rührt und seine Glieder schont.

Publiziert am: Sonntag, 22. Januar 2023 (154 mal gelesen)
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