Das Tor


 

Der Tod, der ist vergleichbar einem Tor.

Das öffnet sich zu freien, lichten Weiten.

Das Stück des Weges, das noch liegt davor,

kann jedoch holprig sein, und schlammig sein Durchschreiten.


 

Es ist vieleicht ein Tunnel, lang, mit wenig Licht.

Ich seh' um mich herum nur dunkle, düstere Wand.

Ich tret' in tiefe Pfützen, denn die seh' ich nicht.

Das ist noch nicht das viel gepriesene Land.


 

Es zieht im Tor ein nasser, kalter Wind.

Und ungemütlich tropft es auch von oben.

Ich fühl' mich wirklich nicht als das geliebte Kind

des Himmelsfürsten, dessen Gnad' wir loben.


 

Der Tod, der ist ein Fest, ein großer Ball.

Der VATER feiert, dass ich bin zurück.

Das Sterben aber, das ist schmerzhafter Verfall.

Es ist noch nicht das lang ersehnte Glück.


 

Der Ausgang aus dem Tor ist wundervoll.

Das Durchgeh'n jedoch, das kann leidvoll sein.

Verwelken ist für Blumen ja nicht wirklich toll.

Doch weiß ich ja: Bald blüh' ich neu im Sonnenschein.

Publiziert am: Samstag, 21. Januar 2023 (165 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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