Gefährdet gefährlich


 

Einfach da sein -

so, wie ich bin,

hier, wo ich bin,

im Friedensglück;

 

in Eintracht, ungebrochen,

die so zerbrechlich ist;

in Sicherheit, geborgen,

die so gefährdet ist

 

durch meinen Übermut,

der leichtsinnig und ohne Not

mich wieder weg zieht, weg von hier,

wo ich im Glück jetzt bin.

 

 

 

Kommentar:

 

Doch ist es wirklich nur fahrlässiger Leichtsinn, übermütige Nachlässigkeit,

was uns dazu verführt, das Glück des ewigen Augenblicks wieder zu verlassen?

Hat die so leicht und schnell aufkommende Versuchung,

wieder etwas zu versuchen, etwas anderes zu suchen,

etwas zu lieben, was nicht hier ist, jetzt nicht da ist,

vielleicht einen tieferen Grund?

 

„Wenn man den Pfad betritt, wird man früher oder später die befreiende Erfahrung machen, nichts mehr zu wollen und nichts mehr zu brauchen…..

In diesem Freisein von Wünschen liegt ein so gehaltvoller Friede, dass die größte Herausforderung einfach darin besteht, sich davon nicht zu entfernen…..

Die größte Herausforderung für jemanden, der mehr als alles andere frei sein will, ist nicht, die Wahrheit zu erfahren - die in der explosiven Erkenntnis liegt, dass man niemals von zu Hause fort war -, sondern sie liegt in der heroischen Übung, der Versuchung zu widerstehen, sich jemals von dieser Wahrheit fort zu bewegen…..

Das Davon-Fortbewegen kommt in verschiedenen Verkleidungen: Eine Form, die es annimmt, ist die tiefe Überzeugung, etwas würde nicht stimmen. Das ereilt ziemlich jeden. Wenn etwas nicht stimmt, wollen wir herausfinden, wie es in Ordnung gebracht werden kann, und wir verlassen unseren Platz, um eine Lösung zu finden. Indem wir nach einer Lösung suchen, bewegen wir uns, ohne es zu merken, von dem fort, wo wir waren. Doch wenn wir dieser Versuchung widerstanden hätten, hätten wir den Ort nie verlassen, der frei von Wünschen ist, den Ort, an dem wir waren, bevor wir zu der Überzeugung kamen, es gäbe ein Problem, mit dem wir fertig werden müssen..

Wenn wir mit immer größerer Tiefe in uns hineinblicken, erkennen wir dieses Verlangen, sich fort zu bewegen. Wir werden fest stellen, dass dieses Verlangen der primäre Impuls, zu werden, ist, was für die meisten von uns alles ist, was wir kennen. Der Impuls, zu werden, ist der unvorstellbaren Vollkommenheit des Friedens, den wir entdeckt haben, entgegengesetzt. Also unbewusst, unterbewusst und sogar bewusst laufen wir immer von dem Ort vollkommenen Friedens davon. Wohin? Dorthin, wo wir denken, dass wir sein möchten. ….

Für das Ego, für jenen Teil von uns, der nichts als getrennt sein will, bedeutet Nicht-Bewegen Auflösung und Tod.“

(Andrew Cohen, Himmel und Erde umarmen, S. 98ff)..

 

 

 

Das Glück des Jetzt,

es ist gefährdet,

weil es gefährlich ist.

Es ist der Tod des Egos.

Publiziert am: Dienstag, 10. Januar 2023 (220 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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