in gereimter Form
Lauf einfach los und gehe zu
auf das, was auf dich zukommt,
für alles offen und bereit zu allem,
schon jetzt genügend vorbereitet
auf alles, was geschehen könnte,
für jeden Fall gut ausgerüstet
durch deine Kräfte, deine Stärken,
die du schon hast, du jetzt schon bist.
Habe den Mut, dir etwas zuzutrauen,
vertrauensvoll darauf zu bauen,
dass du ja Augen hast zum Sehen,
Ohren zum Hören, Hände zum Greifen,
Zähne zum Beißen, Füße zum Steh'n,
den Mund zum Sagen und zum Fragen,
zwei Beine, um damit zu geh'n,
Arme zum Heben, Schultern zum Tragen,
und ein Gehirn, um recht zu deuten,
was deine Augen dir grad' sagen,
und zu entscheiden, was zu tun ist,
was ist zu lassen und zu wagen.
Was deine Augen später einmal sehen werden,
versuche nicht, schon jetzt heraus zu finden!
Auch was es dann zu tun gibt für die Hände,
das kannst du überhaupt noch nicht ergründen.
Die Sicht darauf ist noch verstellt durch Wände.
In groben Umrissen kannst du erfassen nur,
was schon gekommen ist, nicht das, was kommen wird.
Ereignisse sind nicht gereiht auf einer Schnur,
wie Stufen einer Leiter, die erklommen wird.
Sie bilden nicht nur eine einzige gerade Spur.
Jedes Ereignis ist verknüpft durch viele Fäden
in einem Netzwerk, das nicht zu entwirren,
mit vielen anderen - ja vielleicht mit allen.
Der, der es ganz erfassen will, der wird sich sicher irren.
Du kannst dieses Geflecht der Fäden nicht durchschauen.
Es ist zu groß, zu weit, zu eng, zu dicht.
Dann ist es doch vernünftig, dem zu trauen,
was du schon jetzt erkennen kannst im klaren Licht.
Das sind die Augen, die du hast, um klar zu seh'n,
die Arme, die du hast, um hoch zu heben,
die Füße, die du hast, sicher zu steh'n,
die starken Beine, um zu geh'n ins Leben,
die Schultern, die du hast, um Last zu tragen,
kräftige Muskeln, die du hast, um was zu wagen,
den Mund, den du hast dafür, Wichtiges zu sagen.
Vertraue dem, was jetzt schon sicher ist,
dem Werkzeug, das du hast, den Stärken, die du bist!
Gut ausgestattet sei bereit für alle Fälle!
Bleib doch nicht ängstlich stehen auf der Schwelle!
Lauf einfach los, geh ruhig aus dem Haus!
Für alles, was vielleicht dann auf dich zukommt,
das, was du hast und bist, reicht dafür aus.
PS:
Häufe kein Wissen an, das du nicht brauchst,
das du nicht nötig hast, um jetzt zu handeln!
Schaff' keinen Vorrat an und schlepp ihn mit!
Er hindert dich nur, schnell und leicht zu wandeln.
Publiziert am: Dienstag, 06. Oktober 2020 (894 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
[ Zurück ]