alte Fassung


Dieses Gedicht gab es ursprünglich in einer knapperen Form, die ich umgeschrieben habe, um die Zeilen fließender zu machen, damit sie durchgehend in dasselbe Versmass passen.

Da der Text aber auch in dieser Ur-Fassung einen gewissen eigenen Reiz hat, wollte ich ihn nicht einfach "über-schreiben", stelle ihn dir, lieber Leser im Folgenden vor:


Ich will Rheintochter sein,

die mit dem Rheingold spielt -

nichts mehr, nichts sonst.

Nicht mehr ein Wotan, der Walhall auftürmt;

kein Drache Fafner, der den Hort behütet;

und auch kein Siegfried,  der das Abenteuer sucht.

Ich will des Rheintochter sein -

nichts mehr, nichts sonst.

 

Ich werde nicht mehr willenlos erdulden,

dass mich das Werden rausreißt aus dem Sein.

Ich will bleiben im Sein, auch wenn ich werde,

auch wenn ich wachsen lasse - selber wachsend.

Ich bin es leid, zu kämpfen, um zu siegen,

zu wachen angstvoll über Hab und Gut,

zu wandern hin zum weit entfernten Ziel.

Leben bedeutet freies Sein im Spielen

im Spiel, das nur sich selbst bedeutet,

nur sich selbst genügt -

nichts mehr, nichts sonst.

 

Publiziert am: Sonntag, 04. Oktober 2020 (836 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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