Ich bin alles, was geschieht
Mein Freund, das Höhere Ich von Gempo Roshi, hat ja mal geschrieben:
„ Ich sehe die Dinge ganz einfach so, wie sie sind. Ich richte nicht, ich bewerte nicht, ich verurteile nicht. Alles ist in seiner Erscheinungsform vollkommen perfekt und vollendet. Es gibt kein Richtig oder Falsch, es gibt kein Gut oder Schlecht, es gibt kein Selbst und keine anderen, es gibt kein Erleuchtet oder Verblendet. Alles ist absolut, was es ist: perfekt und vollständig.
Ich habe keine Angst, weil es nichts gibt, was von mir getrennt wäre und mich verletzen könnte – nichts kann mich schädigen und nichts mich beeinträchtigen. Falls es einen Atomkrieg gäbe, würde mich das nicht berühren. Ich bin der Krieg selbst, ich bin die atomare Explosion, ich bin die sterbenden Menschen, ich bin die Überlebenden. Ich bin diejenigen, die getroffen und zu Opfern werden, und ich bin diejenigen, die die Bomben abwerfen.
Es gibt nichts und niemand, das ich nicht bin. Ich bin der Beste der Besten, und ich bin das Böseste allen Bösens. Ich bin sowohl ein Heiliger als auch eine Sünderin. Nichts ist von mir getrennt oder von mir abgesondert, nichts ist nicht ich. Jetzt gerade bin ich die Vögel im Baum, wie sie zwitschern und mit den Flügeln schlagen. Ich bin die Kokusnüsse, die in den Palmen hängen. Ich bin die Palme. Ich bin der Raum um die Palme herum, und ich bin das Innere der Palme – die Maserung, die Zellen, die einzelnen Atome.
Ich kenne keinen Anfang und kein Ende, keine Geburt und daher auch keinen Tod. Ich bin ungeboren und daher auch unsterblich. Ich bin der ungeborene Geist. Ich bin der eine Geist. Ich habe weder Vorlieben noch Abneigungen. Ich gebe keiner Spezies den Vorzug. Ich mag Menschen nicht lieber als Vögel und Säugetiere nicht lieber als Insekten. Für mich ist alles einfach nur der Ausdruck, eine Erscheinungsform und eine Erweiterung meiner selbst. Es ist alles ich.“
Publiziert am: Montag, 28. Januar 2019 (1232 mal gelesen)
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