Vom "U" zum "A" II

 

 

Als ich nach einem Pseudonym für den Autor dieser Gedichte suchte, kam ich schließlich an bei dem Namen „Rudolfo Kithera“.

(Warum ich diesen „Scheinnamen“ ausgewählt habe, erzähle ich dir später, lieber Leser.)

Und mir fiel etwas auf:

„Rudolfo Kithera“ enthält alle fünf Grundvokale, und zwar in einer Abfolge vom „U“, das am engsten und am geschlossensten gesprochen wird, zum „A“, dem weitesten und offensten Vokal.

In „Rudolfo Kithera“ steckt ein Weg, ein Weg vom „U“ zum „A“, ein Weg von enger Tiefe (und Höhe!) zu breiter Weite, vom Grund einer Schlucht zu den Galaxien des Weltalls. 





 

Vom Stumpf, den nur noch übrig ließ ein wüster Sturm,

zum wieder ausgeschlag’nen breiten Ahornbaum,

mit einem Stamm, gewaltig, kraftvoll nachgewachsen,

mit prächt’gen Blättern, die im Winde rauschen,

mit seiner Laubeskrone machtvoll herrschend

mitten im neu erstandenen Wald.

 

 

Vom dunklen Spruch ur-würd’ger Runen,

ur-wüchsig und ur-tümlich noch,

aus dumpfem und noch stumpfem Geist,

Ur-Weisheit kündend aus dem Buch der ersten Stunde,

noch nicht gelesen, nicht gesprochen, noch gesungen,

vor jedem Maß der Uhren schon verklungen,

zu klarem Rat und wacher, sicherer Tat,

aus hellem Gegenwartsverstand erstanden,

der alles spaltet mit geschärfter Axt,

aus einem Geist, der achtsam zugewandt

auf alles, was jetzt da ist, ohne Wahl,            

in Dankbarkeit und All-Parteilichkeit.

 

 

Vom Strudel tief im Abgrund einer Schlucht

zu einem glänzend Band durch weites Auenland,

zum Bad an einem breiten, flachen Meeresstrand;

aus einem düsteren Schlund entsprungen,

in eine schroffe Kluft gezwungen,

vom steilen Felsenufer hin

zum feinen, strahlend-weißen Sand.

 

 

Publiziert am: Sonntag, 22. Dezember 2024 (6 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

Druckbare Version

[ Zurück ]

Impressum Datenschutz Kontakt

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter. Im übrigen gilt Haftungsausschluss.