Genuss am Fluss
(für Luna und Steffi)
Hier Blüten und dort Büsche;
dazwischen fließt der Fluss,
in vielen Farben schillernd -
den Augen ein Genuss.
Und hinter Busch und Blüten
führt an der Sieg entlang
ein Radweg bis zur Mündung.
In Windeck fängt er an.
Wir fahren - frei von Stadtlärm -
fast immer dicht am Fluss.
Durch die Natur zu radeln
ist wirklich hier Genuss.
Kommentar:
Nun, der Radweg führt meistens, doch nicht immer an der Sieg entlang.
Manchmal ist er, z.B durch eine Felswand, gezwungen, den Fluss zu verlassen.
Dann hat er ein paar Steigungen, die für uns ja schon betagte Flachlandradler nicht unbedingt angenehm waren.
Aber man kann sie vermeiden - was wir dann auch getan haben. Wir wollten ja Genuss, nicht Stress am Fluss.
Eine Bahnlinie begleitet die Sieg an ihrem ganzen Lauf.
Auch an der Sieg liegen natürlich Orte und Städte.
Doch der Radweg streift sie nur, führt nicht durch sie durch.
Und das ist - soweit wir wissen - einzigartig.
An keinem anderen Radweg, den wir kennen, haben wir so wenige Häuser gesehen.
Ein besonders schöner Ort an der Sieg - für Augen und Gaumen ein Genuss - ist der Biergarten Elmores in Windeck-Schladern:
ein ehemaliges Kupferwerk, mit bunten Holzplanken bestuhlt und betischt,
durch Skulpturen östlicher Gottheiten - z. b einem Ganesha, tanzenden Shiva und liegenden Buddha - geschmückt.
Von einem Aussichtspunkt hat man einen wunderbaren Blick auf den Siegwasserfall und die Fischtreppe,
die inzwischen erneut den Lachsen die Wanderung zurück in ihre Laichgebiete ermöglicht.
(Irgendwo hab' ich gelesen, die Sieg zähle wieder zu den fischreichsten Flüssen Deutschlands.)
Nicht unmittelbar an der Sieg, jedoch auf einer Anhöhe in ihrer unmittelbaren Nähe, liegt Stadt Blankenberg.
Eine steile Straße führt dorthin, die selbst verständlich - du ahnst es sicher schon, liebe Leserin - für uns mit dem Rad nicht er-fahrbar war.
Wir sind zu dem romantischen Fachwerkörtchen mit dem Auto gefahren.
Stadt Blankenberg betont sehr, dass es eine Stadt ist - ja schon in seinem Namen.
Das hat einen bestimmten Grund:
Es besteht nur aus einer Burgruine, einer Kirche, einem Marktplatz und ein paar Häusern drum herum.
Unsere großherzigen Gastgeberinnen hatten uns gesagt, es sei die kleinste Stadt Deutschlands.
Meine Frau hat das auch sofort gepostet.
Ein Freund, der geneigt und auch begabt ist, unsere Fehler zu korrigieren, was wir auch (meistens) durchaus zu schätzen wissen,
schrieb flugs zurück, das stimme nicht. Und er hatte Recht.
Doch der Irrtum enthielt - wie ja so oft - ein Körnchen Wahrheit:
Stadt Blankenberg war mal die kleinste Stadt Deutschlands:
bis 1934; vielleicht seit der Stadtgründung im Jahr 1245?
Publiziert am: Dienstag, 27. August 2024 (77 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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