Ich ruhe nun im Dankbar-Sein,
befreit vom Leid im leeren Schein,
berauscht von SEINEM ew'gen Wein.
In dem, was mir ist gnadenvoll gegeben,
kann ich mit frohem Herzen fröhlich leben,
muss heut' nicht mehr nach Anderem streben.
Auch was aus eig'nen Wurzeln ist getrieben,
als reife Frucht aus Taten mir geblieben,
kann ich nun geist-befriedet und glück-selig lieben.
Kommentar
Ich finde nun
das Voll-endete, das Voll-brachte, das Voll-kommene,
das an sein Ende Gebrachte,
in sein Ganz-Sein Gekommene,
in dem, was jetzt schon da ist,
in dem, was schon getan ist.
An diesem Tag gibt es nichts mehr zu tun.
Was heute nicht voll-bracht ist,
kann bis morgen warten.
(„Der morgige Tag wird für sich selber sorgen.“ - Mt 6,34)
Jetzt ruht die Welt gerecht in stillem Frieden.
Ich schau zurück mit Dankbarkeit auf Truhen,
gefüllt seit Stunden, die schon lang vergangen,
mit Schätzen, absichtslos gefunden
an Wegen, die ich absichtsvoll gegangen,
die unverdienten Gnaden, großzügig geschenkt,
auf meine Worte, meine Taten, die ich gab als Antwort.
Ich komme an und bin nun endlich da
und bleibe hier, zu Haus für alle Zeit,
wo ich schon war vor aller Zeit;
da, wo nichts fehlt und wo nichts stört;
wo nichts zu wenig ist und nichts zu viel;
da, wo kein Mangel ist und keine Mängel;
wo nichts mich weitertreibt an einen anderen Ort;
wo ich in Wundern staunend ankomm'
und wo ich bleiben kann in Frieden.
„Groß ist der Sabbat; es ist gesagt worden, dass er gleich dem Messias sei. Und wie der Messias bei dem Herrn im Himmel war, ehe die Welt geschaffen wurde, so auch der Sabbat.“
(Schalom Asch, Jesus der Nazarener)
Der Sabbat ist in der jüdischen Religion
sowohl die Wiederbelebung des Ur-Zustands vor aller Zeit
als auch die Vorwegnahme des End-Zustands nach aller Zeit, in der der Messias (nach Jes 9,6) herrscht für alle Zeit.
Er verbindet den Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega.
Er ist nicht in der Zeit, sondern die Zeit ist in ihm.
Im Sabbat ist die Zeit aufgehoben
(in der dreifachen Bedeutung des Wortes „aufheben“:
ungültig machen, behalten, auf eine höhere Stufe heben).
Dass man den Sabbat auch missverstehen kann, zeigen folgende
Wahlsprüche eines trockenen Workoholic
Es gibt viel zu tun. Fangt schon mal an!
Schwach beginnen und dann stark nachlassen.
Ich verspreche nichts. Und das halte ich auch.
und:
Was du heute kannst besorgen,
das verschiebe nicht auf morgen;
das verschieb' auf übermorgen!
Publiziert am: Dienstag, 09. Februar 2016 (1407 mal gelesen)
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