Noch früh

 


Quirlig sprudelt eine Quelle,
harrt nicht aus an Ort und Stelle,
wird zum Bach, sich schlängelnd heiter,
will zum Meer, nach vorne, weiter.


 

Täglich blüht ’s im Garten bunter,
frisch erwacht, noch kindlich munter.
Alles sprießt in neue Räume -
Triebe, Knospen, Grün der Bäume.


 

Jugendkraft, die ungezügelt
kühn nach fernen Sternen greift,
die - vom Genius beflügelt -
sich emporschwingt, engel-leicht.


 

Alles ist noch nah dem Ursprung -
viel-versprechend, hoffnungs-reich;
folgt noch keiner starren Richtung,
ist noch biegsam, dehnbar, weich.


 

Morgenlicht, das ungesättigt
noch dem mut’gen Glauben gleicht,
bis zur vollen Stärke wachsend,
noch ein ahnendes „Vielleicht“;


Sonne, die mit milden Strahlen
sanft uns wärmt, nicht brennt und bleicht,
bis sie - stetig aufwärts steigend -

mittags den Zenith erreicht.

 

Publiziert am: Dienstag, 12. Mai 2020 (899 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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