Liebe mit Freude
Das folgende Gedicht ist mir eingefallen, ist in mich eingefallen,
nach einem Gespräch mit einer Patientin,
die sehr für-sorglich war, jedoch nicht gut für sich selbst sorgte, weil sie sich durch Sorgen um Andere belastete,
die sich viel um viele Andere kümmerte, sich selbst dadurch viel Kummer machte,
die viel und viele liebte, jedoch nicht genug sich selbst.
Sie liebte, ohne sich in ihrer Liebe, durch ihre Liebe zu freuen.
Liebe mit Freude!
Erfreue dich zuerst an Rosen, prächtig aufgeblüht!
Dann kannst du dich um kümmerliches Unkraut kümmern.
Und sieh, dass etwas schon verdorrt ist!
Bemüh’ dich nicht, es krampfhaft doch zu retten!
Wer sich nur kümmert,
wer sich nicht auch freut,
schafft sich nur Kummer
und sein Herz verkümmert.
Erst angefüllt mit Freude und mit Glück
kannst du aus Mitleid wirksam handeln.
Nur wenn du selber glücklich bist,
dann kannst du Leid in Glück verwandeln.
Sei eine Blume, die sich selber schmückt!
Wart’ nicht darauf, dass andere es tun!
Geschmückt zu werden, kannst du nicht erwarten.
„Wenn eine Rose selbst sich schmückt,
dann schmückt sie auch den Garten.“
Sorg’ erst dafür, dass du selbst ohne Sorgen bist!
Erst sorgenfrei kannst du für andere sorgen.
Sorg gut für sie, sorg‘ auch für dich,
mach‘ dir für sie nicht Sorgen!
Kommentar
Liebe, Freude, Glück,
sie bilden eine Einheit,
sie gehören zusammen.
Liebe ohne Freude, Liebe ohne Glück
Ist keine wahre, keine volle Liebe.
Ohne Freude ist die Liebe Opfer,
ist die Liebe Mangel.
Es fehlt dann etwas in der Liebe.
Liebe ist Fülle,
ungeschmälert, ungetrübt,
in der nichts fehlt, nichts stört.
PS:
Du sagst vielleicht: „Wo bleibt das Mitgefühl?“
Das Mitgefühl ist viel, jedoch nicht alles.
Beschränk dich nicht darauf, mit Mensch und Tier zu fühlen!
Ergänz‘ dein Mitgefühl doch durch ein Für-Gefühl!
Was selber fühlen kann, das braucht nicht dich,
um sich zu fühlen.
Pflanzen und Steine fühlen sich allein durch dich.
An deiner Freude fühlen sie, wie schön sie sind.
Da sie 's nicht können, musst du für sie fühlen.
Publiziert am: Dienstag, 03. März 2020 (1071 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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