Wo ist das Gold
„Babylon Berlin“:
Auf dem Berliner Güterbahnhof steht ein Zug mit hochbrisanter Fracht:
Giftgas, geschmuggelt für die illegale Schwarze Reichswehr.
In einem der Waggons jedoch soll etwas anderes liegen: Gold.
Der russische Geheimdienst ist hinter ihm her und die Mafia.
Aber keiner weiß: In welchem Wagen ist das Gold?
Außer eine. Die, die es weiß, vertauscht die Wagennummern.
Die „Goldjäger“ finden zunächst nur das tod-bringende Gas.
Nach vielem Hin und Her werden sie schließlich doch fündig
– gleichzeitig, gemeinsam und gegeneinander.
Im Inneren eines Kessels liegen anscheinend Goldbarren.
Doch was Gold zu sein scheint, ist nur Kohle, dünn vergoldet.
Enttäuscht-wütend schleudert der sowjetische Botschafter einen der vergoldeten Kohleziegel gegen die rußgeschwärzte Wand des Waggons.
Der Wurf hinterlässt auf dem Kessel eine Schramme, die goldfarbig aufleuchtet.
Der Werfer sieht es nicht.
Vielleicht sieht er es auch, gibt ihm aber keine Bedeutung - oder eine falsche.
Wenn er es sähe und richtig deutete, fiele es ihm wie Schuppen von den Augen.
Ihm leuchtete plötzlich ein:
Das Gold ist nicht im Kessel.
Das Gold ist der Kessel.
„Wo ist das Gold?“
„Nicht da, wo du es suchst.
Wo du es suchst, ist es nicht da -
doch vielleicht dicht daneben.
Es liegt nicht einfach offen auf der Straße,
auch nicht in dem, was glitzert und was glänzt.
Was du für reines Gold hältst,
ist oft nur hohler Schein.
Was wie Gold aussieht außen,
kann innen Kohle sein.
Das Gold, es ist vielleicht von Ruß und Pech verdeckt.
Es ist vielleicht in Müll und Dreck versteckt.
Es liegt nicht im Gewinn, den du verbissen suchst.
Es liegt vielleicht in dem,
was du verbittert als Verlust verbuchst."
PS:
"Im Elend stirbt der Alchimist.
der Dumme findet Gold im Mist."
(aus "Senator-Rätsel", Nr. 265)
Publiziert am: Mittwoch, 26. Februar 2020 (1034 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera
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