Osho - Kein Täter

 

 

"Man braucht nur eine tiefe Einsicht.

Dann wird kein Karma angesammelt, es wird überhaupt nichts angesammelt.

Man isst, man liebt, man tut alles - aber so total, dass kein Ich dabei ist, das eine Erinnerung ansammeln könnte.

Man sagt nie: "Ich habe das und das gemacht."

Wie kann man das sagen? Als das Tun geschah, war man als Ego nicht vorhanden.

Wer kann dann sagen: "Ich habe dies und das getan?"

 

Fragt einen Sannyasin. "Hast du Hunger gehabt und dein Essen gegessen?"

Und er wird antworten: "Ich habe keinen Hunger gehabt und nicht gegessen.

Hunger war da, und der Hunger hat das Essen genommen.

Es war keine Tat, die ich begangen habe. Ich war nicht da."

Wenn du nicht da bist, wenn der Täter nicht da ist, wer sollte dann Karma ansammeln.

 

Das ist es, was Krishna zu Arjuna sagte:

"Lass alle deine Handlungen von selbst geschehen, tu, was die Situation verlangt, und vergiss den Täter, vergiss den Handelnden!

Denk nicht, ich bin es, der dies oder das tut!

Denk lieber: Es ist Gott, der durch mich tut!"

Das ist eine andere Art, das Gleiche auszudrücken: Gott tut durch mich.

Ich bin nur ein Instrument - ein Durchgang, ein Werkzeug.

Die Inder nennen es Nimitra, ein Fließen, innen hohl, nichts Substantielles.

Ich bin eine Bambusflöte, und Gott singt durch mich immer neue Lieder mit neuen Melodien.

 

Ein Sannyasin ist eine Bambusflöte, ein Durchgang.

Er ist nicht da.

Vieles geschieht durch ihn und um ihn herum,

aber er ist nicht als ein Ich vorhanden."

 

(Osho, Mein Weg: der Weg der weißen Wolke, Kap.15)

 

 

zu "Der Ärger ärgert sich"

Publiziert am: Samstag, 21. Dezember 2024 (32 mal gelesen)
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