Sich versenken und verschenken

 

 

In meine Bilder kann ich mich versenken,

bis ich darin versunken bin.

Doch wem soll ich sie schenken,

wenn hier mein Weg zu Ende geht?


 

Es wird wohl keiner so wie ich

sich ganz in sie versenken.

Dass er das gar nicht will, kann ich

auch niemandem verdenken.


 

Jedoch ich kann sie ja schon jetzt

dem Universum schenken.

"Durch sie gespiegelt schau ich mich"

wird es wohl lächelnd denken.


 

Ich sollte mich nicht traurig fragen,

wie lange sie noch leben.

Das Licht, das durch sie freud'ger brennt,

das wird es ewig geben.




Kommentar:

 

Die beiden letzten Strophen greifen das Gedicht "Seifenblasen" von Hermann Hesse auf,

in dem ein Jugend- und ein Alterswerk geschrieben sowie von einem Knaben Seifenblasen erschaffen werden.

 

"Und alle drei, Greis, Knabe und Student,
erschaffen aus dem Maya-Schaum der Welten
zaubrische Träume, die an sich nichts gelten,
in welchen aber lächelnd sich erkennt
das ewige Licht, und freudiger entbrennt."

 

 

Nicht nur in den dauerhaften Werken der "Schreiber", auch in dem Werk des Knaben,

das schon nach wenigen Augenblicken wieder vergeht,

erkennt sich das ewige Licht und entbrennt freudiger.

 

Und wenn das Universum will,

dass "die mit Licht gezeichneten" Bilder und geschriebenen Worte, die es sich durch mich geschaffen hat,

noch eine Zeit lang erhalten bleiben,

dann wird es sich darum kümmern, wird dafür sorgen -

durch mich und/oder auch durch Andere.

Publiziert am: Donnerstag, 29. August 2024 (41 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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