Jenseits der Erfahrung

 

Das gilt für die meisten Texte, jedoch nicht für alle.

Ich habe mich zwar bemüht, meistens in dem zu bleiben, was dem "normalen" Bewusstsein unmittelbar zugänglich ist -

Ich wollte mich darauf beschränken, auf Möglichkeiten hinzuweisen, wie jeder seine Aufmerksamkeit ausrichten kann, und Erfahrungen zu beschreiben, die er dadurch selber machen kann.

Ich wollte dir, liebe Leserin, keine Erfahrungen zumuten, die erst in "höheren" Bewusstseinszuständen möglich sind, die du vermutlich in deinem jetzigen Bewusstsein genauso wenig selber machen kannst wie ich; deren Schilderung ich von Anderen übernommen habe, die behaupten, solche "höheren" Bewusstseinszustände erreicht zu haben; die du deshalb glauben musst - genauso wie ich.

Leider konnte ich oft der Versuchung nicht widerstehen, auch solche Glaubensinhalte einzufügen.

Doch ich halte es für eine Sache der Aufrichtigkeit, solche Sprünge in die Spekulation wenigstens deutlich zu machen.

 

Ich kann dich z.B. dazu einladen, zu fragen, ob dich jetzt etwas daran hindert, jetzt zu lieben; das kannst du ja zu jeder Zeit tun.

Doch ich weiß nicht aus eigener Erfahrung, dass "Liebe alles ist, was ist". Das zu wissen, setzt Gottesbewusstsein vorraus, was ich nicht habe. Die Erkenntnis, dass "es nur einen im ganzen Universum" gibt, "den All-Liebenden", habe ich von einem Anderen übernommen, der behauptet, sie in einem spontanen Zustand der Erleuchtung gewonnen zu haben.

Zu meiner Entschuldigung führe ich an, dass ich hoffe, damit die obige Frage etwas überzeugender und lohnenswerter gemacht zu haben -

vielleicht sogar die Entscheidung, immer wenn es möglich ist, zu lieben, zu etwas fast Zwingendem: Wenn die Liebe die eine, einzige letzte Wirklichkeit ist, dann ist es doch sehr naheliegend, auch dann schon in Übereinstimmung mit dieser höchsten Wahrheit zu leben, wenn man sie noch nicht selber als solche erfahren hat.

 

Ebenso ist der Kommentar zu "Als und Jetzt" nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen. "Dass ich nie gegangen bin" und "der SOHN GOTTES schuldlos ist", weiß ich nicht. Das sind theologische Aussagen, die ich (wie eine ganze Reihe anderer Glaubenssätze) aus "Ein Kurs in Wundern" übernommen habe. Und "dass nichts jemals geschehen ist", ist eine Erfahrung, die vielleicht Andrew Cohen, nicht jedoch ich in tiefer Meditation gemacht habe.
 

Auch "Bis zur Ewigkeit" ist eine Mischung: Die gegenwärtige Wahrnehmung bis in die Unendlichkeit weiterzuführen, ist eine Handlungsanweisung, die im Ki-Atmen auch tatsächlich praktiziert wird.

Dass ich dann "Engelchöre singen" höre, ist meinem Erleben jedoch leider bisher verschlossen geblieben.
 

Nun, das sind längst nicht alle spekulativen Stellen. Ich habe nicht jeden Text unter diesem Aspekt noch einmal überprüft. Vielleicht habe ich dich ja, liebe Leserin, durch diese Beispiele genug für den Unterschied zwischen eigener Erfahrung und Spekulation aufmerksam gemacht, dass es dir möglich ist, weitere Zeilen selber zu finden.
 

Doch wenn dich theologische Glaubensinhalte gar nicht stören, du selber eine "Gläubige" bist: In "Mehr vom Himmel auf Erden" wirst du genug davon finden.

Publiziert am: Donnerstag, 01. September 2022 (265 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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