vertiefende Texte




Reisen statt Geometrie

 

In der Erzählung „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“  von Eric-Emmanuel Schmitt fährt der dreizehnjährige Momo im Auto mit seinem Adoptiv-Vater, dem Kolonialwarenhändler Ibrahim, von Paris in dessen Heimat an der türkischen Südküste. Da Monsieur Ibrahim nie einen Führerschein gemacht hat, muss Momo die ganze Strecke fahren:

Tausende von Kilometern, durch ganz Südeuropa sind wir durch; bei offenen Fenstern, bis in den Vorderen Orient. Es war unglaublich, zu entdecken, wie interessant die Welt wurde, wenn man mit Monsieur Ibrahim reiste. Da ich hinter dem Steuer hockte und mich auf die Straße konzentrierte, beschrieb er mir die Landschaften, den Himmel, die Wolken, die Dörfer, die Leute, die dort wohnten.

Das Geplapper von Monsieur Ibrahim, sein Stimmchen, dünn wie Zigarettenpapier, sein kleiner Akzent, seine Beschreibungen, seine Ausrufe, sein Erstaunen, das sich mit sarkastischen Bemerkungen abwechselte, das war mein Weg von Paris nach Istanbul. Von Europa habe ich nichts gesehen, nur gehört. .....

„Ach nein, nicht die Autobahn, Momo, nicht die Autobahn. Autobahnen sagen: Durchfahren, hier gibt 's nichts zu sehen. Das ist was für Idioten, die so schnell wie möglich von einem Punkt zum anderen wollen. Wir machen hier keine Geometrie, wir reisen. Such uns hübsche, kleine Seitenstraßen, die uns alles zeigen, was es zu sehen gibt!“ .....

„Halte mal! Riechst du das? Es riecht nach Glück. Das ist Griechenland. Die Menschen sind bedächtig, sie nehmen sich die Zeit, uns beim Vorbeifahren zuzuschauen, sie atmen tief durch. Siehst du, Momo, ich habe mein ganzes Leben lang hart gearbeitet, aber ich habe langsam gearbeitet, habe mir viel Zeit dabei gelassen; ich wollte keinen großen Umsatz machen oder die Kunden Schlange stehen sehen, nein. Die Langsamkeit, sie ist das Geheimnis des Glücks.....“




 

Motorradfahren auf Nebenstraßen

 

Wenn man mit dem Motorrad Ferien macht, sieht man die Welt mit anderen Augen an. Im Auto sitzt man ja immer in einem Abteil, und weil man so daran gewöhnt ist, merkt man nicht, daß alles, was man durchs Autofenster sieht, auch wieder bloß Fernsehen ist. Man ist passiver Zuschauer, und alles zieht gleichförmig eingerahmt vorüber. Auf dem Motorrad ist der Rahmen weg. Man ist mit allem ganz in Fühlung. Man ist mitten drin in der Szene, anstatt sie nur zu betrachten, und das Gefühl der Gegenwärtigkeit ist überwältigend. Der Beton, der da fünf Zoll unter den Füßen durchwischt, ist echt, derselbe Stoff, auf dem man geht, er ist wirklich da, so unscharf zwar, daß er sich nicht fixieren läßt, aber man kann jederzeit den Fuß darauf stellen und ihn berühren; man erlebt alles direkt, nichts ist auch nur einen Augenblick dem unmittelbaren Bewusstsein entzogen.

Chris und ich fahren mit Freunden, die ein Stück vor uns sind, nach Montana und vielleicht noch weiter. Wir haben bewußt keine festen Pläne gemacht, weil Fahren uns wichtiger ist als Ankommen. Wir machen einfach Ferien. Landstraßen zweiter Ordnung ziehen wir vor. Asphaltierte Bezirksstraßen stehen ganz oben, dann kommen Staatsstraßen, Autobahnen meiden wir, wo es geht. Wir wollen gut vorankommen, aber die Betonung liegt für uns mehr auf dem »gut« als auf dem »vorankommen«, und mit dieser Akzentverschiebung stellt sich ein ganz anderes Verhältnis zur Zeit ein. Gewundene Bergstraßen sind lang, wenn man nach Sekunden rechnet, aber sie machen viel mehr Spaß, wenn man sich mit dem Motorrad in die Kurve legt, statt daß es einen in irgendeinem Abteil von einer Seite auf die andere zieht. Straßen mit wenig Verkehr sind erfreulicher und außerdem sicherer, Straßen ohne Drive-in-Restaurants und Reklametafeln, Straßen, bei denen Wäldchen und Wiesen und Obstgärten und Rasenflächen fast bis an die Bankette heranreichen, wo einem im Vorüberfahren Kinder zuwinken, wo die Leute von der Veranda aufschauen, um zu sehen, wer da kommt, wo die Antworten, wenn man anhält, um nach dem Weg zu fragen oder andere Auskunft zu erbitten, meist länger ausfallen als erwartet, wo die Leute wissen wollen, woher man kommt und wie lange man schon unterwegs ist.

Es ist jetzt ein paar Jahre her, daß meine Frau und ich und unsere Freunde zum erstenmal auf den Gedanken kamen, diese Landstraßen zu benutzen. Wir nahmen sie ab und zu, um mal was Neues auszuprobieren oder als Abkürzung zu einer anderen Fernverkehrsstraße, und jedesmal war die Landschaft großartig und wir waren hinterher froh und entspannt. Das wiederholte sich viele Male, bevor uns endlich aufging, was wir eigentlich von Anfang an hätten merken müssen : Diese Landstraßen sind mit den großen Fernstraßen überhaupt nicht zu vergleichen. Der Lebensrhythmus der Leute, die an diesen Straßen wohnen, ist anders, ihre ganze Art ist anders. Sie sind nicht ständig irgendwohin unterwegs. Sie sind nicht zu beschäftigt, um höflich zu sein. Sie kennen sich aus im Hier und Jetzt der Dinge. Nur die anderen, die vor Jahren in die Städte gezogen sind, und ihre verlorenen Nachkommen, die haben es fast völlig vergessen. Für uns war es eine richtige Entdeckung. Ich habe mich oft gefragt, warum wir erst so spät darauf kamen.

Wir sahen es und sahen es doch nicht. Oder besser gesagt, wir waren darauf abgerichtet, es nicht zu sehen. Vielleicht weil man uns eingeredet hatte, das wirkliche Leben spiele sich in den Großstädten ab, und das da sei nichts weiter als langweilige Provinz. Es ist wirklich eigenartig. Da klopft die Wahrheit an die Tür, und man sagt ihr :»Geh, ich warte auf die Wahrheit«, und dann geht sie eben. Eigenartig.

Aber als wir es endlich wußten, konnte uns natürlich nichts mehr von diesen Straßen abbringen, an Wochenenden, an Feierabenden, in den Ferien. Wir sind richtige Landstraßen-Fans geworden mit unseren Motorrädern und haben dabei mit der Zeit manches gelernt.

Zum Beispiel haben wir gelernt, schon auf der Karte die richtigen Straßen ausfindig zu machen. Wenn die Linie sich schlängelt, ist das ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet Berge. Wenn es sich aber um die mutmaßliche Hauptverbindung zwischen einer kleineren und einer großen Stadt handelt, dann ist das ein schlechtes Zeichen. Die besten Straßen sind immer diejenigen, die einen abgelegenen Flecken mit einem anderen verbinden und zu denen es eine Parallelstraße gibt, auf der man schneller ans Ziel kommt. Fährt man von einer größeren Stadt aus nach Nordosten, dann geht es nie lange geradeaus. Kaum ist man auf dem flachen Land, schwenkt die Route nach Norden, dann nach Osten, dann wieder nach Norden, und schon bald ist man auf einer kleinen Landstraße, die nur von den Einheimischen benutzt wird.

Vor allem aber muß man lernen, sich nicht zu verfahren. Da die Straßen nur von den Einheimischen benutzt werden, die sich sowieso auskennen, beschwert sich niemand, wenn die Kreuzungen nicht beschildert sind. Oft genug sind sie es nicht. Und wenn, dann höchstens mit einem kleinen Wegweiser, der unaufdringlich im hohen Gras am Straßenrand steht. Übersieht einer diesen Wegweiser im Gras, dann ist das sein Problem, nicht das der Einheimischen. Obendrein stellt man fest, daß die Autokarten es mit den kleinen Landstraßen oft nicht so genau nehmen. Und immer wieder mal passiert es einem, daß aus einer » Bezirksstraße « ein Fahrweg wird, dann ein schmaler Feldweg, der auf eine Weide führt und einfach aufhört; oder man landet auf dem Hinterhof einer Farm.

So orientieren wir uns hauptsächlich an der Himmelsrichtung und der zurückgelegten Strecke und versuchen im Übrigen, jeden Hinweis zu deuten, der sich uns bietet. Ich habe in einer Tasche einen Kompaß für bedeckte Tage, an denen man sich nicht nach der Sonne richten kann, und die Karte habe ich in einer Spezialtasche auf dem Benzintank befestigt, so daß ich die seit der letzten Kreuzung zurückgelegte Strecke verfolgen kann und immer weiß, worauf ich achten muß. Mit diesen Hilfsmitteln und ohne den Zwang, zu bestimmter Zeit irgendwo »anzukommen«, geht es wunderbar, und wir haben Amerika beinahe ganz für uns allein.

An verlängerten Wochenenden fahren wir auf diesen Straßen oft meilenweit, ohne einem anderen Fahrzeug zu begegnen, und dann kreuzen wir eine Fernverkehrsstraße und betrachten uns die Autokolonnen, Stoßstange an Stoßstange bis zum Horizont. Drinnen mißmutige Gesichter. Auf dem Rücksitz schreiende Kinder. Dann wünsche ich mir immer, daß es eine Möglichkeit gäbe, ihnen etwas zu sagen, aber sie sind so mißmutig und haben es offenbar so furchtbar eilig, und außerdem . . .

 

(Pirsig, Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten, S.12-15)







 

Das Exerzitium der Langsamkeit

 

 

Dem Autor, Mitglied einer alten religiösen Bruderschaft,  ist das Schwert als Zeichen seiner Meisterwürde verweigert worden. Um es zu erwerben, muß er sich auf die Wallfahrt nach Santiago de Compostela in Nordspanien begeben. Auf dem Weg dorthin vermittelt ihm sein Führer Petrus einige von jedem Menschen lernbare lebenspraktische Übungen, die Praktiken der R.A.M.

 

Wir waren keine fünfhundert Meter gegangen, als sich die Landschaft hinter einer Wegbiegung vollkommen veränderte. Vor uns breitete sich eine endlose Ebene mit sanften Erhebungen aus. Links, nicht weiter als zweihundert Meter von uns entfernt, erwartete uns ein kleines Dorf mit seinen rauchenden Schornsteinen. Ich wollte meine Schritte beschleunigen, doch Petrus hielt mich zurück.

»Ich glaube, jetzt ist der geeignetste Augenblick, um dich die zweite Praktik der R.A.M. zu lehren«, sagte er, indem er den Boden prüfte und mir ein Zeichen gab, es ihm gleich zu tun.

Ich setzte mich widerwillig. Der Anblick des kleinen Dorfes und seiner rauchenden Schornsteine hatte mich verwirrt. Plötzlich wurde mir bewusst, dass wir uns, ohne einer Menschenseele zu begegnen, seit einer Woche in der freien Natur aufgehalten, unter freiem Himmel geschlafen hatten und immer den ganzen Tag über gewandert waren. Mir waren die Zigaretten ausgegangen, und ich musste die grässlichen Selbstgedrehten von Petrus rauchen. Ohne Federbett schlafen und ungewürzten Fisch essen, so etwas hatte ich wunderbar gefunden, als ich zwanzig war, doch auf dem Jakobsweg verlangte es mir eine gewaltige Portion Überwindung ab. Ich wartete ungeduldig darauf, daß Petrus seine Zigarette gerollt und schweigend aufgeraucht hatte, während ich von der Wärme eines Glases Wein in einer Bar träumte, die ich in weniger als fünf Minuten Fußmarsch vor uns liegen sah. In seinen molligen Pullover gemummelt,

saß Petrus ruhig da und blickte geistesabwesend auf die unendliche Ebene.

»Wie hat dir unsere Wanderung durch die Pyrenäen gefallen?« fragte er kurz darauf.

»Sie war sehr schön«, antwortete ich, ohne weiter darüber reden zu wollen.

»Sie muss wirklich sehr schön gewesen sein, denn wir haben sechs Tage für eine Strecke gebraucht, die man an einem Tag bewältigen kann.«

Ich konnte es nicht glauben. Er nahm die Karte und zeigte mir die Entfernung: siebzehn Kilometer. Auch wenn man wegen der Auf- und Abstiege nur langsam wanderte, war dieser Weg in sechs Stunden zu schaffen.

»Du bist so versessen darauf, dein Schwert zu erreichen, dass du das Wichtigste vergessen hast: Man muss zu ihm gehen. Indem du auf Santiago gestarrt hast, das du von hier aus nicht sehen kannst, hast du nicht bemerkt, dass wir an einigen Stellen auf verschiedenen Wegen vier- oder fünfmal hintereinander vorbeigekommen sind."

Jetzt, da Petrus es sagte, erinnerte ich mich daran, daß der Mont Itchasheguy, der höchste der Region, manchmal rechts und manchmal links von mir gelegen hatte. Mir war das damals durchaus aufgefallen, doch ich hatte nicht den einzig möglichen Schluß daraus gezogen, nämlich dass wir im Kreis gelaufen waren.

»Ich bin einfach verschiedene Wege gegangen und habe dabei die Schmugglerpfade im Wald genutzt. Aber du hättest es trotzdem merken müssen. Schuld daran ist, dass das Gehen an sich für dich unwichtig war. Für dich zählte nur dein Wunsch, anzukommen.«

»Und wenn ich es gemerkt hätte?«

»Dann hätten wir auch sieben Tage gebraucht, denn die Praktiken der R.A.M. wollen es so. Doch du hättest mehr von den Pyrenäen gehabt.«

Ich war dermaßen überrascht, dass ich die Kälte und das Dorf vergaß.

»Wenn man auf ein Ziel zugeht«, fuhr Petrus fort, »ist es äußerst wichtig, auf den Weg zu achten. Denn der Weg lehrt uns am besten, ans Ziel zu gelangen, und er bereichert uns, während wir ihn zurücklegen. Man könnte dies mit dem sexuellen Akt vergleichen. Entscheidend für die Intensität des Orgasmus ist das Vorspiel. Das weiß inzwischen jedes Kind.

Das gilt auch, wenn man im Leben ein Ziel verfolgt. Der gute oder schlechte Ausgang hängt vom Weg ab, den wir einschlagen, um es zu erreichen, und von der Art, wie wir diesen Weg gehen. Daher ist die Zweite Praktik der R.A.M. so wichtig: Sie besteht darin, aus dem, was wir gewohnt sind, tagtäglich die Geheimnisse zu schöpfen, die uns die Routine zu sehen hindert.«

Und Petrus lehrte mich das Exerzitium der Langsamkeit.

»In der Stadt, in unserem Alltag, sollte diese Übung zwanzig Minuten lang durchgeführt werden. Doch da wir uns auf dem geheimnisvollen Jakobsweg befinden, werden wir eine Stunde brauchen, um bis in das Dorf zu gelan­gen.«

Die Kälte, die ich inzwischen vergessen hatte, kehrte wie­der zurück, und ich blickte Petrus mutlos an. Doch er ach­tete nicht darauf: Er schulterte seinen Rucksack, und wir begannen die zweihundert Meter in nervtötender Langsamkeit zurückzulegen.

Anfangs blickte ich nur zur Taverne, einem kleinen alten, zweistöckigen Gebäude, über dessen Tür ein hölzernes Schild angebracht war. Wir waren so nah, dass ich sogar das Datum lesen konnte, an dem das Haus gebaut worden war:1652. Wir bewegten uns, doch es schien so, als kämen wir nicht von der Stelle. Petrus setzte, so langsam es irgend ging, einen Fuß vor den anderen. Ich zog meine Uhr aus dem Rucksack und band sie mir um.

»So wird es nur schlimmer", sagte er, »denn die Zeit verläuft nicht immer gleich schnell. Wir sind es, die ihren Gang bestimmen."

Ich begann, ständig auf die Uhr zu sehen, und fand, dass er recht hatte. Je mehr ich auf sie sah, desto langsamer vergingen die Minuten. Ich beschloss, seinen Rat zu befolgen, und steckte die Uhr wieder in die Tasche. Ich versuchte, auf die Landschaft, die Ebene, die Steine, auf die meine Schuhe traten, zu achten, doch ich schaute weiterhin ständig auf die Taverne und war davon überzeugt, dass wir kein bisschen vorangekommen waren. Ich überlegte mir, dass es vielleicht helfen würde, wenn ich mir in Gedanken Geschichten erzählte, doch diese Übung machte mich so nervös, dass ich mich nicht konzentrieren konnte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und zog wieder die Uhr aus der Tasche. Aber es waren erst elf Minuten vergangen.

»Mach diese Übung doch nicht zu einer Quälerei, denn das ist nicht ihr Sinn!«, sagte Petrus. »Versuch zu genießen, dass du dich in einer Geschwindigkeit bewegst, die du nicht gewohnt bist! Wenn du die Dinge anders als gewohnt machst, läßt du zu, daß ein neuer Mensch in dir wächst. Aber die Entscheidung liegt bei dir.«

            Der letzte Satz war so freundlich gesagt, dass er mich etwas beruhigte. Wenn es an mir war, zu entscheiden, was ich tun sollte, dann wollte ich das Beste aus dieser Situation machen. Ich ließ in mir einen seltsamen Zustand entstehen, als wäre die Zeit etwas ganz Fernes, das mich nicht interessierte. Ich wurde immer ruhiger und begann, die mich umgebenden Dinge mit anderen Augen zu betrachten. Meine Phantasie, die aufbegehrte, als ich angespannt war, arbeitete nun für mich. Ich schaute auf die kleine Stadt vor mir und begann, eine Geschichte zu ihr zu erfinden: Ich stellte mir vor, wie sie gebaut worden war, ich malte mir die Pilger aus, die durch sie gezogen waren, die Freude, nach dem kalten Wind der Pyrenäen auf Menschen zu treffen und eine Unterkunft zu finden. Irgendwann vermeinte ich, in der Stadt eine starke, geheimnisvolle und weise Gegenwart zu sehen. Meine Phantasie füllte die Ebene mit Rittern und Schlachten. Ich konnte ihre Schwerter in der Sonne blitzen sehen und ihr Kriegsgeschrei hören. Die kleine Stadt war nun nicht mehr der Ort, der meine Seele mit Wein und meinen Körper mit einer Decke wärmen sollte: Er war ein historischer Markstein, ein Werk heldenhafter Menschen, die alles aufgegeben hatten, um sich in dieser Einöde niederzulassen. Dort lag die Welt und umgab mich, und ich begriff, dass ich nur selten auf sie geachtet hatte.

Ehe ich mich versah, standen wir vor der Tür der Taverne, und Petrus forderte mich auf, einzutreten. »Der Wein geht auf mich«, sagte er.

(Paulo Coelho, Auf dem Jakobsweg, S.50-55)




 

 

 

 

 

 



 

 

Publiziert am: Samstag, 13. Februar 2016 (1248 mal gelesen)
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