Für Spinoza und Novalis


 

Durch die Fähigkeit, zu denken

hast du Teil an Gottes Licht.

Doch missbrauch' nicht diese Gabe!

Urteil', doch ver-urteil' nicht!

 

Zu erkennen, zu durchschauen,

sei dir Lust, nicht eine Last -

nicht jedoch der Drang, zu werten,

wo du nicht verstanden hast!

 

Nichts, was ist, ist ohne Wirkung.

Nichts treibt ohne Ziel dahin.

Ursache und Zweck hat alles.

Nichts ist ohne Grund und Sinn.

 

Nichts, was ist, ist aus sich selbst da.

Nichts, was war, ist einfach weg.

Und die Ursache ist Wirkung.

Und der Grund ist auch der Zweck.

 

(die folgende Strophe passt nicht ins Versmaß:

Durchschaust du dieses Weltgeflecht?

Wenn nicht, bleib’ lieber stumm!

Dein Richterspruch wär ungerecht,

wär überheblich dumm.)

 

Leben ist, für sich betrachtet,

weder gut noch ist es schlecht,

ist natürlich, wie es sein muss,

fragt sich nicht, ob auch zu Recht.

 

Wie es jedoch nur für dich ist,

das hängt ab von deiner Sicht.

Auch im Schlechten gibt es Gutes.

Was nur schlecht ist, gibt es nicht.

Nimm' es einfach, wie es da ist!

Spiele doch nicht Weltgericht!






 

Kommentar:

 

 

Du fragst, warum ich diese Zeilen

gewidmet hab' Spinoza und Novalis?

Dass alles einen Grund hat, sagt Spinoza.

Dass alles einen Sinn hat, sagt Novalis.

 

 

Tadle nichts Menschliches!

Alles ist gut -

nur nicht überall;

nur nicht für alle.

(Novalis)






 

Natürlich muss man mit Entschiedenheit, durch entschlossenes Handeln sich dafür einsetzen, dass das Gute nicht an einem Ort auftaucht, bei (einem) Menschen auftaucht, wo es nicht hin gehört, deshalb schlecht ist.

 

Publiziert am: Donnerstag, 09. Juli 2020 (734 mal gelesen)
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