Was mich etwas angeht


 

Wie du mich siehst,

das geht nur dich was an.

Es ist dein Sehen. Es gehört zu dir.

Mein Sehen ist es nicht.

Deshalb geht ’s mich nichts an.


 

Wie ich dich sehe,

das geht nur mich was an.

Es ist mein Sehen. Es gehört zu mir.

Dein Sehen ist es nicht.

Deshalb geht ’s dich nichts an.

 

Was du mir sagst,

das geht nur dich was an.

Es ist dein Sagen. Es gehört zu dir.

Mein Sagen ist es nicht.

Deshalb geht ’s mich nichts an.

 

Was ich dir sage,

das geht nur mich was an.

Es ist mein Sagen. Es gehört zu mir.

Dein Sagen ist es nicht.

Deshalb geht ’s dich nichts an.

 

Wenn ich dir etwas gebe,

dann geht es mich was an, dass ich es gebe.

Es ist mein Geben. Es gehört zu mir.

Was du dann aus der Gabe machst,

das geht mich nichts mehr an.

Es ist dein Nehmen. Es gehört zu dir.

Es geht nur dich was an.

 

Wenn du mir deine Hand zur Hilfe reichst,

dann geht es dich was an, dass du sie reichst.

Es ist dein Reichen. Es gehört zu dir.

Ob ich dann deine Hand ergreife,

das geht dich nichts mehr an.

Es ist mein Greifen. Es gehört zu mir.

Es geht nur mich was an.



 

Du hast ein Problem mit mir?

Behalte es!

Es gehört ja dir.

Lass es bei dir!

Es gehört ja zu dir.

 

Was du denkst über mich,

es sagt viel mehr aus über dich

als über mich.

 

Was ich denk' über dich,

es sagt viel mehr aus über mich

als über dich.

 

Das, was geschieht,

es hat zunächst zu tun mit dem,

wo es geschieht.

 

Das, was ich denke über dich,

geschieht ja nicht in deinem Kopf.

Es geschieht in meinem Kopf.

Es hat mit mir zu tun.

Lass es bei mir!

 

Das, was du denkst über mich,

geschieht ja nicht in meinem Kopf.

Es geschieht in deinem Kopf.

Es gehört zu dir.

Lass es bei dir!

 

 




 

Wenn du ein Problem mit mir hast,

kann ich es nicht für dich lösen.

Nur du kannst es lösen.

Wenn du es nicht in dir lösen willst,

dann wirst du es behalten.

Es gehört ja dir.

Es gehört ja zu dir.

Doch ich kann es mit dir lösen,

wenn du es mit mir lösen willst.


 

 

Wenn ich ein Problem mit dir habe,

kannst du es nicht für mich lösen.

Nur ich kann es lösen.

Wenn ich es nicht in mir lösen will,

dann werd' ich es behalten.

Es gehört ja mir.

Es gehört ja zu mir.

Doch du kannst es mit mir lösen,

wenn ich es mit dir lösen will.






 

 







 

 

 

 

Kommentar:

 

Das Gedicht ist eine Einladung an dich, lieber Leser, dein Leben von einem bestimmten Standpunkt, mit einer bestimmten Blickrichtung zu de-finieren, abzu-grenzen von anderem Leben: vom Standpunkt, unter der Perspektive der Eigen-Verantwortung:

Sieh das als dein Leben an, was du selbst aktiv als deinen Lebensraum gestalten kannst, wofür du deshalb auch verantwortlich bist!


 

Trenne mit dem Schwert,

dem Schwert der klaren Unterscheidung,

dein eigenes Leben scharf

von anderem, fremdem Leben,

was dir gar nicht gehört,

was nicht zu dir gehört!

Und lebe da,

und bleibe da,

wo du auch leben kannst:

In deinem eigenen Leben!

Hier ist dein Reich.

Hier hast du Macht.

Versuche nicht,

bemüh’ dich nicht,

zu leben da,

wo du nicht leben kannst:

jenseits der Grenze

in dem Reich,

in dem die Anderen herrschen!

Dort hast du keine Macht,

irrst nur verloren durch das fremde Land.

Publiziert am: Freitag, 03. April 2020 (839 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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