Als Frau und als Mann



Der Mensch ist Mensch als Mann und Frau,

als Frau auch Mann, als Mann auch Frau,

auch als Mann Frau, auch als Frau Mann.

 

 

 

Als Mann denke ich „nur“.

Als Frau denke ich „auch“.

 

Als Frau sagst du "und".

Als Mann sagst du "aber".

 

Als Frau denke ich „mit“.

Als Mann denke ich „ohne“.

 

Als Frau sagst du „hier“.

Als Mann sagst du „dort“.

 

Als Frau denke ich „jetzt“.

Als Mann denke ich „dann“.





Als Frau gleich' ich dem A,

dem Delta, breit und flach.

Als Mann gleich ich dem U,

der Treppe, eng und steil.

Als Mann gleichst du dem E,

Gräben, die Abstand schaffen.

Als Frau gleichst du dem O,

Händen, die sanft umfassen.



 







 

Als Frau gleichst du dem Kreis.

Als Mann gleichst du dem Kreuz.




Das Kreuz geht auseinander, in vier Richtungen, nach außen ohne Grenzen offen.

Es teilt die Welt in oben und unten, links und rechts.

Rechts ist verwandt mit Recht und richtig.

Wenn rechts Recht ist, dann ist links Un-Recht.

Und wenn rechts richtig ist, dann ist links falsch.

Das Kreuz teilt die Welt in vier Gebiete -

durch klare Linie scharf und streng getrennt.

Und jede Erfahrung wird in eine der vier Gebiete einge-ortet, einge-ordnet.

Jede Erfahrung ist entweder oben oder unten, richtig oder falsch.

Und sie kann nicht oben und auch unten, richtig und auch falsch sein.

 

Als Mann ordne ich die Welt durch Denken in Gegensätzen,

unter-scheidend und unter-schiedlich wertend.

Ich ordne ein, ich ordne zu,

ich ordne über, ordne unter.

 

Und

 

Der Kreis ist eine Grenz-Linie, in sich geschlossen,

die innen und außen trennt.

Er blickt nach innen - als ein-zige Richtung.

Was außen liegt, ist Hintergrund - unbeachtet, unbedeutend.

Alles, was innen liegt, fasst der Kreis zusammen, hält er zusammen, ver-einheit-licht er, ver-eint er -

bezieht es auf die Mitte.

Der Kreis macht ein-fach, ist ein-fach, ist eins-fach.

Und er stellt nebeneinander in Gleichheit

Alle Punkte auf dem Kreis sind dem einen gemeinsamen Mittelpunkt gleich nah.

 

Als Frau füllst du das Leben aus,

von der Grenze des Leb-baren, Mach-baren, Lieb-baren bis zur Mitte.

Alles, was diesseits der Grenze liegt, fasst du zusammen

zu gleich-wertiger Ein-heit,

ver-einst, ver-einigst und verbindest das Neben-einander

zu einem Mit-einander.

Jenseits der Grenze liegt das Extreme,

das nicht mehr leb-bar, nicht mehr machbar, nicht mehr lieb-bar ist.








 

Dehn' grenzen-frei dich aus als Kreis!

Füll' innig reich dich ein als Kreuz!

 

Werde Kreiskreuz!

Werde Kreuzkreis!

 


 

 

Bleib’ als Mann ein Mann!

Doch bleib' nicht Nur-Mann!

Sei als Mann auch Frau!



Bleib’ als Frau ne Frau!

Doch bleib' nicht Nur-Frau!

Sei als Frau auch Mann!

 

Werde Voll-Mensch –

heil und ganz!








 





 

 

 

Es gibt sicher ein "männliches" und ein "frauliches" Prinzip -

das "Ewig-Weibliche" und "Ewig-Männliche".

Beide sind Pole des Mensch-Seins, zwischen denen das Mensch-Leben,

Einseitigkeit ausgleichend, hin und her schwingt.

in jedem Menschen -

ganz gleich, ob Frau, ob Mann.

 

 

Es gibt "Männliches" auch in Frauen.

Und es gibt "Frauliches" auch in Männern.

 

Es gibt Männerseelen (Männergeist) in Frauenkörpern.

Und es gibt Frauenseelen (Frauengeist) in Männerkörpern.

 

Es gibt Männer in Frauenrollen.

Und es gibt Frauen in Männerrollen.

 

 


 

 

 

Selbstverständlich verwirklicht ein männlicher Feinschmecker, der gemütlich von seinem Gourmettempel zu der heutigen Weinprobe schlendert, mehr das „frauliche“ Prinzip des Ankommens und Genießens in der Gegenwart als eine Frau, die erst zufrieden ist, wenn sie auch noch das letzte Staubkörnchen beseitigt hat (ein Ziel, was sie vielleicht nie erreicht). Und natürlich greift eine Frau wie Rosa Luxemburg, die eine politische Vision hat, die sie mit konsequenter, hartnäckiger Zielstrebigkeit verfolgt, mehr nach den Sternen als ein Mann, der sich damit begnügt, abends mit einer Pulle Bier vor der Glotze zu sitzen.

Natürlich können beide Grundprinzipien von Männern und Frauen gleichermaßen gelebt werden.




 

 

 

 

Kommentar:

 

Manchmal "verfleischlicht", inkarniert sich das "Ewig-Weibliche" eben auch in weiblichen Körpern.

Das sind dann die "fraulichen", die "typischen" Frauen.

Und manchmal das "Ewig-Männliche" eben auch in männlichen.

Das sind dann die "männlichen", die "typischen" Männer.

 

Weil wir Menschen dazu neigen, unsere Sichtweise zu vereinfachen, verengen wir gerne unseren Blick auf diese besonderen Verkörperungen -

zu den üblichen, weit verbreiteten Klischees der Geschlechter.

Wie Frauen sind, wie Männer sind, wie beide miteinander umgeh' n,

das war zu allen Zeiten ein unerschöpfliches Thema.

Und zu der ganzen Über-Fülle an geistreichen und geistarmen Gedanken, Sprüchen, Worten dazu

gibt es jetzt auch noch von mir zu allem Über-Fluss einige nicht ganz ernst gemeinte und einige doch ernsthafte Zeilen.



 

Das Männerkaufhaus

 

Das ist nicht etwa ein Haus, in dem Männer einkaufen. Es ist ein Haus, in dem Frauen einkaufen, in dem Männer von Frauen gekauft werden können.

 

Am Eingang erklärt eine große Tafel die Einkaufsregeln:

 

„Das Geschäft darf nur einmal besucht werden.

Es gibt sechs Stockwerke.

Auf jeder Etage werden die Qualitäten der Männer besser.

Sie können sich einen Mann aussuchen aus der Etage, in der Sie sich gerade befinden.

Oder Sie können ein Stockwerk weiter hochgehen und sich dort umsehen.

Sie können aber nicht zurück auf ein niedrigeres Stockwerk gehen.“

 

Eine Frau betritt das Geschäft:

 

Im ersten Stock liest sie auf einem Schild:

Diese Männer haben Arbeit.

 

„Das ist mir zu wenig“, denkt sie sich. „Arbeit ist doch nicht alles.“

 

Im zweiten Stock steht auf dem Schild:

Dies Männer haben Arbeit und mögen Kinder.

 

„Das ist ja schon besser, aber noch nicht gut genug“, sagt sie sich.

 

Im dritten Stock hängt ein Schild.

Diese Männer haben Arbeit, mögen Kinder und sehen gut aus.

 

„ Das ist ja schon ganz gut“, denkt sie sich. „aber vielleicht gibt es ja

noch was Besseres“.

 

Sie geht in den vierten Stock und liest:

Diese Männer haben Arbeit, mögen Kinder, sehen verdammt gut aus und helfen gerne im Haushalt

 

„Besser geht ja wohl nicht“, denkt sich die Frau. Aber andererseits – es sind ja noch zwei Stockwerke da. Wer weiß, was es da noch alles gibt.“

 

Im fünften Stock steht zu lesen:

Diese Männer haben Arbeit, mögen Kinder, sehen verdammt gut aus, helfen gerne im Haushalt, haben eine romantische Ader und fragen Frauen immer nach ihrer Meinung.

 

Sie ist begeistert. „Das ist ja nicht mehr zu toppen.“

Doch sie gehört zu den Frauen, die kein Schuhgeschäft verlassen können, bevor sie nicht jedes einzelne Paar Schuhe wenigstens einmal in der Hand hatten, und steigt die Treppe hoch in den sechsten Stock.

 

Wieder findet sie ein Schild.

Sie sind die Besucherin Nummer 436089.

Auf dieser Etage gibt es leider keine Männer mehr.

Sie dient lediglich dazu, zu beweisen, dass Mann es Frauen niemals Recht machen kann, dass es unmöglich ist, Frauen zufrieden zu stellen.

 

Vielen Dank für Ihren Besuch im Männerkaufhaus!



 

 

Wegen der Gleichberechtigung gibt es auf der anderen Straßenseite ein Frauenkaufhaus – auch mit sechs Stockwerken und den gleichen Einkaufsregeln.

 

Im ersten Stock steht auf einem Schild:

Diese Frauen sehen gut aus.

 

Im zweiten Stock kann man lesen:

Diese Frauen sehen gut aus und lieben Sex.

 

Im dritten Stock steht.

Diese Frauen sehen gut aus, lieben Sex und haben viel Geld.

 

Im vierten, fünften und sechsten Stock ist noch nie ein Mann gesehen worden.
 

(frei nach www.nip-atelier.de)






 

 

Männer tanzen nicht.

(Jedenfalls meistens nicht gerne;

die meisten nicht gerne)

Sie bauen die Mauern,

zwischen denen Frauen

-geschützt und eingeengt-

tanzen können.

Sie legen den Boden,

den sicheren Grund,

auf dem Kinder spielen können.

Und oft spielen sie nicht mit.

 

Das müsste nicht so sein.

Es könnte anders sein.

Manchmal ist es auch nicht so.

Doch leider ist es oft so.

 

 


 

 


Viele Frauen sagen:

"Männer sollten mehr über ihre Gefühle reden"

Und kein Mann steht auf und sagt:

"Frauen sollten auch mal über ihre Gefühle schweigen."



 

 

 


Ein weit verbreitetes Klischee behauptet:

Männer reden mit Frauen,

um mit ihnen zu schlafen.

Frauen schlafen mit Männern,

um mit ihnen zu reden.

Beides ist ein Missbrauch einer Erfahrung als Mittel zum Zweck,
als Mittel zu einer anderen Erfahrung.



Wenn Männer Schweine sind,
dann sind Frauen Schafe.
Männer sind Menschen,
Frauen sind Menschen,
Menschen sind Menschen,
sind keine Schweine,
sind keine Schafe


 


Frauen lösen für Männer Schwierigkeiten,
die die Männer ohne Frauen gar nicht hätten.
Frauen sorgen dafür, dass Männer viele Dinge haben,
die Männer ohne Frauen gar nicht bräuchten.

Männer lösen für Frauen Schwierigkeiten,
die Frauen ohne Männer gar nicht hätten.
Sie geben Frauen gegen andere Männer Schutz,
den Frauen ohne Männer gar nicht bräuchten.



Frauen weichen Regeln auf,
um nicht Gefühle zu verletzen.
Männer verletzen Gefühle,
um nicht Regeln zu brechen.
(nach Ken Wilber)



 

Wenn es darum geht, etwas zu wissen,
frag einen Mann!
wenn es darum geht, etwas zu tun,
frag eine Frau!
(angeblich Margret Thatcher)



Argentinischer Tango

Die Frau folgt dem Mann.
Der Mann dient der Frau.
Der Mann führt so, dass die Frau folgen kann,
gerne folgen will –mit Freude, Spaß und Lust

So ist Männliches und Weibliches im Gleichgewicht

Unser Tanzlehrer sagte:
„Der Herr muss so führen, dass die Dame immer gut aussieht.“

 

In einer weltweiten Fernsehreportage über Paare, die schon lang Jahre harmonisch zusammengelebt haben, wird ein alter Mann nach dem Geheimnis ihres Eheglücks gefragt: Der Mann sagt: „ Das Geheimnis ist ganz einfach: In der ersten Tageshälfte tut meine Frau, was sie will. In der Zweiten Tageshälfte tue ich, was meine Frau will.“
 

Eine mit sich und ihrem Mann sehr zufriedene Frau sagte:
"Mein Mann und ich haben eine klare Rollenverteilung:
Er ist dafür da, dass Geld reinkommt.
Ich bin dafür da, dass Geld rausgeht.
Er sorgt dafür, dass wir Geld einnehmen.
Ich sorge dafür, dass wir Geld ausgeben."


Ein Mann sagt seufzend: „ wir werden nie einer Meinung sein.
Die Frau darauf: „Doch!“

Der Mann sollte immer das letzte Wort haben: "Ja, Schatz."




Zum Schluss noch einige ernsthafte Worte:
Ich erinnere mich noch gut an ein Gespräch, das meine Frau und ich vor einiger Zeit im Auto geführt haben. Wir sprachen darüber, in welchen Bereichen von Kunst und Wissenschaft es namhafte, herausragende Frauenpersönlichkeiten gibt. Am größten ist der Anteil von Frauen wohl in der Literatur, wo es ja viele bedeutende Schriftstellerinnen und Dichterinnen gibt. In der Musik fiel uns auf, dass es zwar jede Menge begabter und bekannter reproduzierender Künstlerinnen gab und gibt, Geigerinnen, Pianistinnen wie Clara Schumann, natürlich jede Menge Sängerinnen, jedoch kaum bekannte Komponistinnen.Tanzen schien uns sogar überwiegend ein weiblich bestimmter Kunstbereich zu sein. Wir kamen schnell überein, dass es anscheinend zwei Bereiche des Geisteslebens gab, in denen Frauen fast ganz fehlen: Mathematik und Philosophie (wenn man die berühmten Mystikerinnen, Hildegard von Bingen und vor allem Theresa von Avila, mal nicht berücksichtigt, nicht zu den Philosophinnen zählt).

Inzwischen habe ich dazugelernt, erfahren, dass diese Annahme, es gebe fast keine Philosophinnen, ein Vorurteil und ein Irrtum ist. Als ich mich näher mit der Frage beschäftigte, ob und wodurch sich Frauen und Männer unterscheiden, stieß ich auf ein Buch: „Frauen denken anders“, von einer Philosophin, Margit Rullmann (zusammen mit einem männlichen Co-Autor, Werner Schlegel) geschrieben. Wenn du dich, lieber Leser, auch selbst mehr mit dieser Thematik befassen willst, sei dir dieses Buch herzlich empfohlen. Die Autoren zeigen darin auf, wie sehr die bisherige abendländische Philosophie durch männliches, dualistisches und hierarchisches Denken geprägt ist. Kein Wunder also, dass sich Frauen wenig eingeladen fühlten, sich an diesem „Männerprojekt“ zu beteiligen. Es muss aber doch einige mehr gegeben haben, als üblicherweise bekannt ist.
Die Autoren weisen darauf hin, dass es immer Ausnahmen gegeben hat:
"Aber nicht immer stimmen diese Differenzen mit dem sogenannten biologischen Geschlecht (Sex) überein, denn eines soll und darf keineswegs verschwiegen werden: Es gab in der Philosophie stets auch einige Denkerinnen mit eher „männlicher“ und Denker mit – auch dies ein Grund für die gemeinsame Autorenschaft - eher „weiblicher“ Denkart. Zumindest letzteres macht Hoffnung. Für die Zukunft – nicht nur der Philosophie."
Vielleicht ist einer der ersten, der gesehen hat, dass das vorherrschende männliche Denken ergänzungsbedürftig ist, ein gewisser Jeshua ben Joseph gewesen, den viele für den Messias hielten und halten und der deshalb mehr unter seinem griechisch-lateinischen Namen Jesus Christus bekannt ist. Liebe, Barmherzigkeit, Vergebung, Frieden und Toleranz sind alles typisch weibliche Werte.
Christ sein heißt, (auch als Mann) die Wirklichkeit (auch, nicht nur!) aus einer weiblichen Perspektive zu sehen und dementsprechend zu leben. Viele Christen wissen das nur noch nicht.

 


 

 

 

 

 

 

Publiziert am: Montag, 23. März 2020 (1126 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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