Nach allen Wegen


 

Wenn alle Wege gegangen sind,

sieht man vielleicht,

dass jeder gehbar und lohnenswert ist,

 

oder

 

dass keiner gehbar und lohnenswert ist,

 

oder

 

dass jeder und keiner

gehbar und lohnenswert ist.

 


 

 

Kommentar:
 

Auf dem Pilgerweg nach Santiago trat ich einmal in eine Kirche. Mein Blick fiel auf ein Plakat:

„Estás siempre a mi camino.“ (Du bist immer auf meinem Weg.)

Auf allen Wegen bin ich auf dem Weg, der zum einen, gemeinsamen Ziel führt.

 

Und
 

Jeder Weg bedeutet: ich suche im Dschungel den Ochsen, der zu Hause im Stall steht. Solange ich ihn suche, kann ich ihn nicht finden.

In einer alten Sufi-Geschichte fährt eines Tages der scheinbare Dorfnarr ganz hektisch mit seinem Fahrrad durch das Dorf, hin und her, kreuz und quer. Die Dorfleute fragen ihn: „Was suchst du denn so unruhig und friedlos?“ Er antwortet: „Ich suche mein Fahrrad.“

Jeder Weg bedeutet: Ich suche die Schuhe, mit denen ich laufe.

 




 

Publiziert am: Donnerstag, 19. März 2020 (900 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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