Sithonia


 

Es gibt hier keine alten Städte,

auch keine Tempel und Museen.

Und wer wandern will, der kann nur

tagelang durch Wälder geh’n.

 

Doch hier kann man herrlich baden,

tief entspannen seine Waden,

und bei einem leckeren Essen

Druck und Sorgen leicht vergessen.

 



Stress muss man hier noch erfinden.

Man ruht neben Kieferrinden.

Von den Stränden kann man träumen -

Dolce vita unter Bäumen.

 

Und es gibt dort nichts zu hören,

nichts zu labern, nichts zu fragen.

Denn seit einigen von Jahren

liegen da fast nur Bulgaren.

Der Grund dafür ist schnell gefunden:

Von zu Hause mit dem Auto

brauchen die nur ein paar Stunden.

 

Auch vom Wasser ist zu schwärmen.

Denn man kann in ihm erwärmen

seine abgeschlafften Glieder,

wenn bei uns verblüht der Flieder.

 

Lebt man im Schlaraffenlande,

ist es schwierig, was zu tun.

Und es blieb als einzige Chance,

sich mal gründlich aus zu ruh’n.
 

Doch in diesem Paradiese

war das Faul-Sein gar nicht schwer.

Zwischen Liege und Terrasse

schoben wir die träge Masse

unserer Körper hin und her.

 

Schon nach Stunden war uns klar.

Hier ist alles wunderbar.

Und im tollen Ambiente

blieb nur dolce far niente.

 

Doch ist das denn auch gesund?

Kriegt man denn nicht Muskelschwund?

Und schon Goethe lässt uns sagen:

„Nichts ist schwerer zu ertragen

als eine Reihe von schönen Tagen.“




Einige Bilder

 

 

 



 

 

 

 


 

 


 

Publiziert am: Montag, 02. März 2020 (852 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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