Als und jetzt

 

 

Als

ich gegangen war,

dachte ich manchmal,

nach einem Fehl-Tritt,

nach einem Irr-Schritt,

ich könnte nicht zurück.

 

Jetzt -

wo ich nicht mehr gehe,

wo ich nur da bin,

wo ich bin,

weiß ich:

Ich bin schon zurück.

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich sollten, müssten diese Zeilen anders lauten. 

Dann wären sie nicht mehr so schön;

aber sie wären noch mehr wahr:

 

Als

ich glaubte,

dass ich gegangen war,

dass ich ging,

meinte ich manchmal,

nach einem scheinbaren Fehl-Tritt,

einem scheinbaren Irr-Schritt,

ich könnte nicht zurück.

 

Jetzt - 

wo ich weiß,

dass ich nie gegangen bin,

dass es nie einen Fehl-Tritt,

nie einen Irr-Schritt gab,

wo ich sicher bin,

dass ich auch jetzt nicht gehe,

wo ich nur da bin,

wo ich bin,

weiß ich:

Ich bin nicht schon zurück.

Ich war nie weg.






 

Kommmentar:
 

die erste Fassung:

Anscheinend bin ich irgendwann gegangen, bin irgendwann nicht mehr gegangen, gehe jetzt nicht mehr, bin schließ-lich und end-lich da, wo ich bin.

Adam hat wirklich vom verbotenen Apfel gegessen, hat tat-sächlich einen Fehl-Tritt gemacht, hat darauf das Paradies verlassen müssen, hat nach vielen Irr-Wegen und Um-Wegen schließlich doch ins Paradies zurückgefunden.

 

die zweite Fassung:

Scheinbar bin ich irgendwann gegangen. In Wirklichkeit bin ich nie gegangen. In Wirklichkeit bin ich schon immer da gewesen, wo ich jetzt bin.

Adam hat nur geträumt, dass er vom verbotenen Apfel gegessen hat, dass er einen Fehl-Tritt gemacht hat, dass er das Paradies verlassen musste, dass er nach vielen Irr-Wegen und Um-Wegen schließlich ins Paradies zurückgefunden hat. Er ist jetzt aufgewacht und sieht jetzt, dass er das Paradies nie verlassen hat, dass er immer im Paradies geblieben ist, dass er schon immer da gewesen ist, wo er jetzt ist.

 

 

 

„Wenn wir alle Gegensätze transzendiert haben und in der Ewigkeit jenseits des Geistes ruhen, was ist dann die letzte Wahrheit? Nachdem wir über die Zeit hinausgegangen sind, nachdem wir über das Werden hinausgegangen sind und nun an einem Ort ruhen, der da war, bevor das Universum geboren wurde, gibt es nur eine Wahrheit:

Nichts ist jemals geschehen.

In dieser außergewöhnlichen Tiefe ist das die Wahrheit. Und diese tief greifende Entdeckung - dass nichts je geschehen ist -  ist Erleuchtung.“

(Andrew Cohen, Himmel und Erde umarmen)


 

Der SOHN GOTTES ist schuldlos.

Der VATER hat den SOHN nie verlassen.

Der SOHN hat den VATER nie verlassen.

(frei nach „Ein Kurs in Wundern“)

Publiziert am: Sonntag, 06. Dezember 2015 (1185 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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