Was einmal war und nicht mehr ist

 

Dann, wenn das Gute nicht mehr gut ist,

es auch nie wieder werden kann,

dann sieh nicht, was es einmal war,

sieh, dass es jetzt das nicht mehr ist,

sieh, was es jetzt geworden ist!

Dann lass’ es los, löse den Strick,

der dich an das Vergangene bindet

Und mach dich wieder frei für das,

was besser werden kann und gut,

du besser machen kannst und gut.

 

Wenn dein Pferd tot ist, steig ab!

(altes indianersprichwort)




 

Wenn du darüber klagst und trauerst,

dass deine Mutter leider nicht mehr lebt,

dass du sie nicht mehr bei dir, um dich hast,

dann mache dir doch tröstend etwas klar:

Dass ja ihr Bild in dir immer noch da ist,

dass du ja das gar nicht verloren hast,

dass du es auch gar nicht verlieren kannst,

als reichen Schatz, der sich nie aufbraucht,

auf den du Zugriff hast zu jeder Zeit,

weil er in dir liegt, jetzt für dich erreichbar,

als Quelle, nicht versiegend sprudelnd,

von Mut, Vertrauen, Sicherheit und Kraft.

 

 

Wenn deine Mutter tatsächlich noch heute lebte,

dann wäre sie für dich nicht mehr die beste Mutter,

könnte auch gar nicht mehr die beste Mutter sein.

Dich vor Gefahren schützen, auf dich achten, für dich sorgen,

sich um dich kümmern, dich wohlwollend halten, tragen, stützen,

stärken nicht nur durch Fördern, auch durch Fordern,

kann heute niemand mehr so gut wie du.

Sei also selber für dich eine gute Mutter!

Sei für dich selbst die beste Mutter, die es gibt!




 

Truhengeschichte

 

Stell dir vor, lieber Leser, du besitzt eine Truhe, die halb voll, halb leer ist. Die untere Hälfte ist gefüllt mit wertvollen Juwelen, die in allen Farben glänzen: rote Rubine, grüne Smaragde, blaue Opale, auch einige Diamanten, die strahlend das Licht brechen. Die obere Hälfte ist leer und wird auch leer bleiben. Du weißt: Es werden keine weiteren Juwelen mehr dazukommen. Die Zeit, in der du Edelsteine gesammelt hast, in der dir Edelsteine geschenkt wurden, sind für immer vorbei.

Wenn du den Deckel der Truhe öffnest, hast du zwei mögliche Sichtweisen.
Du kannst auf die Juwelen sehen, die in der Truhe liegen, und dir sagen. „ Das ist mein Schatz. Der ist da, der gehört mir, der bleibt mir, den kann mir keiner mehr nehmen. Ich freue mich darüber und bin dankbar dafür, dass ich diese Juwelen sammeln konnte.“

Du kannst auch auf die leere obere Hälfte schauen und dir sagen: „Diese Truhe wird nie voll werden, noch nicht einmal voller. Dieser Schatz wird nicht mehr zunehmen. Es wird immer etwas fehlen. Ich bin traurig, weil mir die Hoffnung auf mehr genommen ist, und unzufrieden, weil das, was in der Truhe liegt, nicht genug ist.“

Publiziert am: Freitag, 02. Dezember 2016 (1299 mal gelesen)
Copyright © by Rudolfo Kithera

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